Bayerische Gebirgsschützen wollen Kulturerbe werden
Raubling - Die bayerischen Gebirgsschützen wollen Kulturerbe werden. Auf ihrer Bundesgeneralversammlung im oberbayerischen Raubling beschlossen die 101 Delegierten der 47 Kompanien am Sonntag, sich um die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Unesco zu bewerben.
Die Gebirgsschützen mit ihrer mehr als 500 Jahre alten Tradition erfüllten die Bedingungen dafür, sagte Landeshauptmann Martin Haberfellner. Entstanden sei diese Truppe von Heimatverteidigern seit 1600 mit einer Musterung der sogenannten Landesdefension, einer Art Landwehr. Die Männer hatten sich im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) zum Ziel gesetzt, ihre Heimat zu schützen.
Rund 12 000 Mitglieder vom Berchtesgadener bis zum Werdenfelser Land bewahren das Erbe. Ihre heutige Aufgabe des wehrhaften Brauchtums verstünden die Schützen vor allem in der Erhaltung der kulturellen Werte ihrer Heimat, sagte Haberfellner. Etwa die von den Gebirgsschützen ins Leben gerufene Kiem-Pauli-Stiftung verfolge durch die Förderung der alpenländischen Volksmusik diesen Zweck.
"Alles in allem sind aus dieser Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft die Voraussetzungen gegeben, dass die bayerischen Gebirgsschützen mit allen ihren 47 Kompanien im bayerischen Oberland als immaterielles Kulturerbe anerkannt werden können", sagte Haberfellner.
Bayerisches Brauchtum steht bereits auf der Kulturerbeliste, vermerkt sind etwa das Augsburger Friedensfest, die Fürther Michaeliskirchweih, der Georgiritt in Traunstein sowie die Tölzer Leonardifahrt. Die Bewerbungsfrist endet im Oktober 2019.
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