Bayer (38) stürzt in Neuseeland in den Tod

Ein mehrmonatiger Wandertrip in Neuseeland wird einem 38-jährigen Informatiker zum Verhängnis. Er stürzt 200 Meter in die Tiefe. Die Polizei findet an Weihnachten seine Leiche.
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Beeindruckende Bergkulisse in Neuseeland. Für einen Bergsteiger aus Bayern wurde sie zum tödlichen Verhängnis.
dpa/az Beeindruckende Bergkulisse in Neuseeland. Für einen Bergsteiger aus Bayern wurde sie zum tödlichen Verhängnis.

München, Wellington - Es war sein großer Traum, doch er endete tödlich: In Neuseeland ist ein 38-jähriger Bergsteiger aus Bayern tödlich verunglückt. Im Mount-Aspiring Nationalpark rutschte Frank S. auf einem Schneefeld aus und stürzte rund 200 Meter in die Tiefe. Die neuseeländische Polizei fand die Leiche des jungen Informatikers am ersten Weihnachtstag.

Bereits Ende Oktober war Frank S. aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn bei München nach Neuseeland aufgebrochen. Sein Plan: Den Tee Araroa, einen 3000 Kilometer langen Wanderweg zu durchqueren: „Mein größtes Abenteuer bis jetzt“, wie er kurz vor seinem Abflug auf seiner Webseite schrieb. Mehrere Monate wollte er sich für die Marathontour Zeit nehmen. „Ich hoffe, ich kann hier alle paar Tage Neuigkeiten schreiben“, veröffentlichte S. kurz vor seinem Abflug auf seinem Google+-Profil.

Sollte er sich ein oder zwei Wochen nicht melden, dann „ist es zu spät, die Rettungskräfte zu rufen.“ Es war zu spät, als Freunde des Softwareentwicklers die neuseeländische Polizei am 23. Dezember informierten. Frank S., der auf seiner Tour alleine unterwegs war, war am 29. November zum Cascade Saddle, einen bei erfahrenen Wanderern beliebten Pass aufgebrochen. Auf seinem Internetprofil schreibt er, er sei wieder auf dem Araroa unterwegs und das „schneller als je zuvor“. Neuseeland fühle sich irgendwie an wie ein riesiger Freiluft-Freizeitpark – Frank S. ist begeistert. Es ist der letzte Eintrag, den er veröffentlicht.

Nach der Vermisstenmeldung beginnen die neuseeländischen Behörden umgehend, per Hubschrauber nach dem Sportler zu suchen. Am 25. Dezember finden sie schließlich den Verunglückten in einer 200 Meter tiefen Schlucht unterhalb eines Schneefelds. In einer Gegend, die laut Polizei bereits mehrere Leben gefordert hat: „Dieses rutschige und steile Terrain ist unerbittlich, wenn man ausrutscht“, sagte der leitende Koordinator der örtlichen Rettungskräfte.

In der Tat warnt die Verwaltung des Mount Aspiring Nationalparks vor dem Cascade Saddle: Die 17 Kilometer lange Strecke sei wegen abnormal hohen Schnees nicht passierbar – vor allem nicht für unerfahrende Bergsteiger.

Dies zumindest war Frank S. nicht: Der 38-Jährige war ein leidenschaftlicher Wanderer und Kletterer, was er auf seinem Blog ausführlich darstellte. Detalliert beschrieb er dort Touren, aber auch Ausrüstung und Campingmaterial, das er sich teilweise selbst bastelte.

Ein Arbeitskollege des seit 2007 bei Google in München beschäftigten Informatikers beschreibt ihn in einem Nachruf als einen „Outdoor-Enthusiasten“. Jede freie Minute habe der ursprünglich aus Ludwigshafen stammende Wahlbayer Sport gemacht. „Ich war erschüttert, als ich erfuhr, dass Frank vermisst wird“, schreibt der Kollege weiter. Er sei oft alleine gewandert, aber immer ohne einen Kratzer zurück gekommen. Bis jetzt.

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