Bauernhof: Kinder sterben in den Flammen
Argenbühl - Familientragödie im Allgäu: Bei einem Brand auf einem Bauernhof nahe Argenbühl (Landkreis Ravensburg) sind in der Nacht zum Samstag zwei Kinder ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben wurden der elfjährige Junge und seine vierjährige Schwester tot in den Trümmern des Hauses entdeckt. Ihre Eltern und eine fünfjährige Schwester hatten sich aus dem brennenden Wohngebäude retten können. Sie wurden auf die Intensivstation eines Krankenhauses gebracht. Die Brandursache war auch am Sonntag noch unklar. Das Feuer war vom 44-jährigen Vater entdeckt worden, der sich im Erdgeschoss aufhielt. Nach Polizeiangaben versuchte er zunächst, über die Treppe zu den Schlafräumen im Obergeschoss durchzudringen, Rauch und Flammen verwehrten ihm jedoch den Zugang. Daraufhin wollte er von außen mit einer Leiter in die obere Etage gelangen, musste jedoch auch diesen Versuch wegen der starken Hitzeentwicklung aufgeben.
Feuer versperrte den Weg zu den Kindern
Schließlich gelangte der Mann über eine Leiter an einer anderen Seite des Gebäudes ins Obergeschoss. Starker Rauch und Flammen versperrten ihm jedoch den Weg zu seinen Kindern. Die 39 Jahre alte Ehefrau des Mannes und eine fünfjährige Tochter hatten sich selbst in Sicherheit gebracht. Da der Mann weder ein Handy noch einen Fahrzeugschlüssel aus dem brennenden Haus mitgenommen hatte, fuhr er mit seinem Traktor ins vier Kilometer entfernte Ratzenried, um Hilfe zu holen. Zuvor hatte er erfolglos versucht, die Nachbarschaft zu alarmieren. Die Feuerwehr, die mit 150 Mann im Einsatz war, musste mehrere Kilometer Schläuche verlegen, um Wasser zur Brandbekämpfung aus zwei benachbarten Weihern heran zu pumpen.
Mädchen nach stundenlanger Suche tot in den Trümmern entdeckt
In der Brandruine fand die Feuerwehr zunächst die Leiche des Sohnes. Nach der vierjährigen Tochter wurde stundenlang gesucht, sie wurde schließlich am Samstagmorgen ebenfalls tot in den Trümmern entdeckt. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg ordnete eine Obduktion der Leichen an. Bei seinen Rettungsversuchen wurde der Landwirt erheblich verletzt. Er wird zusammen mit seiner Ehefrau und seiner fünfjährigen Tochter in einem Krankenhaus betreut. Zwtl.: Gebäude wurde völlig zerstört Das rund 120 Jahre alte Gebäude wurde vom Feuer komplett zerstört. Wohn- und Wirtschaftsteil brannten vollständig aus. Das durch den Rauch schwer geschädigte Vieh wurde noch in der Nacht notgeschlachtet. Den Sachschaden schätzen die Behörden auf rund 400.000 Euro. Zur Brandursache gibt es bislang keine Erkenntnisse. .
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