Bankräuber muss elf Jahre in Haft
Vom eigenen Bruder verpfiffen:14 Jahre nach dem Überfall flog er auf. Die Betroffenen sind heute noch traumatisiert.
NÜRNBERG Lange Gesichter auf der Anklagebank: 14 Jahre, nachdem sie eine Bank in Burgbernheim (Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) überfielen, wurden gestern zwei einschlägig Vorbestrafte am Nürnberger Landgericht zu langer Haft verurteilt: Ahmet T. (37) muss für fünfeinhalb Jahre, sein Komplize und Ideengeber Mithat Ö. (46) für elf Jahre hinter Gitter (Vorverurteilungen einbezogen).
Es war nicht der erste Überfall des Duos
Dessen jüngster Bruder Ali (Name geändert) hatte das Duo 2006 verpfiffen, als er selbst wegen Drogengeschäften im Gefängnis saß. „Seine Angaben sind glaubwürdig“, erklärte Richter Bernhard Germaschewsi am zehnten Verhandlungstag. Dass Ali selbst die Tat beging, sei unwahrscheinlich. Er hatte am Tattag, 14. November 1994, zwar Ausgang aus dem Gefängnis in Schwäbisch Hall für einen Arzttermin. Aber zeitlich hätte er es nicht geschafft, nach Burgbernheim zu fahren, so der Richter. Und dass sich Ali für den Verrat Vergünstigungen – wie Therapie und Fallenlassen der Abschiebung – versprach, sei üblich.
Auch war es nicht der erste Überfall des Duos gewesen. Wenn es auch in Burgbernheim besonders brutal zuging. Ein Angestellter wurde mit einer Pumpgun niedergeschlagen, dann drohten die Maskierten, die Tochter (damals 12) einer Kundin als Geisel zu nehmen. Betroffenen sind heute noch traumatisiert.
Wichtige DNA-Spur verschwunden
Die Täter erbeuteten damals 110.000 Mark (56.000 Euro), flohen mit dem BMW des Filialleiters. Den Pkw ließen sie im Wald stehen, samt zurückgelassenen Klamotten. Ein darauf entdecktes Haar als wichtige DNA-Spur ist in den 14 Jahren verschwunden.
Die angeblichen Alibizeugen, die bestätigen sollten, dass Mithat Ö. zur Tatzeit in Istanbul war, konnten dies nicht bestätigen oder waren für das Gericht unauffindbar. cis
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