Baiersdorf wird trockengelegt

BAIERSDORF - Nach der Flutkatastrophe von 2007 kommt besserer Hochwasserschutz - einzelne Maßnahmen sollen mit Hilfe des Konjunkturprogramms II bis Ende 2011 umgesetzt werden
Die Gemeinde Baiersdorf (Kreis Erlangen-Höchstadt) will sich zwei Jahre nach einer Hochwasserkatastrophe mit neuen Gewässersystemen künftig vor Überschwemmungen schützen. Einzelne Maßnahmen sollen mit Hilfe des Konjunkturprogramms II bis Ende 2011 umgesetzt werden. Das sagte der Leiter des Wasserwirtschaftsamts Nürnberg, Josef Keckl. Im Juli 2007 war ein schweres Unwetter über den Raum Erlangen/Forchheim gezogen. Damals hatte ein starker Gewitterregen Baiersdorf und die umliegenden Gemeinden überflutet. Mehr als 2000 Wohn- und Geschäftsgebäude waren davon betroffen. Der Sachschaden wurde auf 86 Millionen Euro beziffert. Eine 82 Jahre alte Frau war bei der sintflutartigen Überschwemmung ertrunken.
Baiersdorf müsse mit den Nachbargemeinden zusammenarbeiten, um die technischen Anforderungen zu klären, sagte Keckl. Ohne deren Hilfe könne man nicht genügend Kapazität schaffen, um Wasser abzuleiten. Geplant sind der Bau von Rückhaltebecken sowie der Ausbau umfangreicher Abflüsse in Regnitz und Schwabach. „Die Autobahn und die Bahnstrecke sind dabei eine große Barriere. Wir müssen die vorhandenen Durchlässe aufnahmefähiger machen“, erklärte Keckl. Fünf bis zehn Jahre könnte der Ausbau dauern. Keckl rechnet mit Kosten von 15 bis 20 Millionen Euro. Davon könnte der Freistaat bis zu 65 Prozent übernehmen. Die Maßnahmen böten Schutz für ein Hochwasser, das statistisch gesehen etwa alle 100 Jahre eintritt. Die Katastrophe vom Juli 2007 entspreche einer Überflutung, die sich etwa alle 500 Jahre ereigne. Dagegen könne man sich nicht schützen.