Bahnunfall mit zwei getöteten Jugendlichen
Im schwäbischen Memmingen sind zwei 14 und 16 Jahre alte Mädchen am Freitagabend von einem Zug erfasst und getötet worden.
Die Polizei in Kempten geht nach ersten Ermittlungen von einem tragischen Unglück aus. „Selbstmord oder Fremdverschulden schließen wir definitiv aus“, sagte Polizeisprecher Oliver Klinke am Samstag bei einer Pressekonferenz am Unglücksort. Spekulationen über eine mögliche Mutprobe konnte er zunächst nicht bestätigen.
„Bevor man genaueres sagen kann, müssen wir alle beteiligten Personen befragen.“ Augenzeugen gebe es nicht. Die Leichen der Mädchen waren von befreundeten Jugendlichen gefunden worden. Laut Klinke wollte sich ein Junge mit den Mädchen am Bahnhof treffen. Da sie nicht erschienen und er zudem einige Gegenstände der Mädchen herumliegen sah, war er beunruhigt und informierte die Polizei.
Als weitere Freunde vorbeikamen, machten sie sich gemeinsam auf die Suche nach den Mädchen und fanden deren Leichen an den Gleisen. Die Jugendlichen erlitten einen Schock. Zu dem Unglück kam es am Freitag gegen 17.20 Uhr an der Bahnlinie Lindau-Memmingen im Bereich der Bahnunterführung der Bundesautobahn A7. Der Unglücksort selbst liegt in der nähe eines Wohngebietes, ist aber nur über einen Feldweg erreichbar.
Der 52 Jahre alte Lokführer hat den Zusammenprall zunächst nicht bemerkt und fuhr laut Polizei bis zum nächsten Bahnhof weiter. Dies sei aber nicht ungewöhnlich. „Lokführer fahren mit hoher Geschwindigkeit, sie sitzen leicht erhöht und haben ein eingeschränktes Sichtfeld“, sagte Klinke. Dadurch komme es häufiger vor, dass Zusammenstöße nicht gleich bemerkt werden.
dpa
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