Bahn sichert 470 Jobs in Nürnberg!

Das Unternehmen lässt 44 Hochgeschwindigkeitszüge im Ausbesserungswerk für 100 Millionen Euro erneuern. Auch etliche private Spezialfirmen profitieren von dem Großauftrag
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Firma profitiert vom ICE 2-Redesign im Nürnberger Bahn-Werk.
bayernpress.com 2 Die Firma profitiert vom ICE 2-Redesign im Nürnberger Bahn-Werk.
Der erste modernisierte ICE 2 bei der Fahrt aus dem Nürnberger Ausbesserungswerk. Bis 2013 werden 43 weitere Züge folgen.
dpa 2 Der erste modernisierte ICE 2 bei der Fahrt aus dem Nürnberger Ausbesserungswerk. Bis 2013 werden 43 weitere Züge folgen.

NÜRNBERG Nur 48 Stunden haben die Lackierer in der Werkstatt der Firma Rösch Zeit. Dann muss die Inneneinrichtung des ICE-Wagens neu gespritzt sein. Ocker mit dunkelbraunen Tupfen, passend zum Buchenholz im Innenraum. Die Bahn macht derzeit ihre ICE2-Flotte in Nürnberg flott! 44 Züge werden hier technisch modernisiert und dann dem neuen Konzern-Design angepasst.


Der Nürnberger Spezial-Lackierer Peter Rösch (52) hat die Methode entwickelt, wie die Verkleidungen schnell und gleichmäßig mit „Holzimitationslack” überzogen werden. „Das können nur wir. Wir haben die europaweite Ausschreibung gewonnen”, sagt er. „Das ist alles Handarbeit mit der Spritzpistole. Ein Roboter würde das nie schaffen!” Insgesamt 30 seiner 70 Mitarbeiter sind mit dem Großauftrag der Bahn beschäftigt.

Spezialisten und Bastler sind gefragt


100 Millionen Euro gibt die Bahn bis 2013 für die Modernisierung der bis zu 15 Jahre alten Hochgeschwindigkeitszüge aus. Sie werden im Nürnberger Instandsetzungswerk, das vor zehn Jahren kurz vor der Schließung stand, zerlegt. Fahrgestelle, Laufräder und Bremsen werden überholt und erneuert. Außerdem wird die Inneneinrichtung saniert. 12.000 Einzelteile werden pro Fahrzeug aus- und wieder eingebaut.
„Die erste Klasse bekommt neue Ledersitze”, erläutert ein Bahnsprecher. „Die Sessel in der zweiten Klasse sind künftig aus dunklem Velours.” Neu ist auch, dass an jedem Platz eine Steckdose für Laptops vorhanden ist und die Waggons ein Funknetz zum Surfen im Internet bekommen. Bildschirme zeigen die Bahnhöfe und die Verbindungen dort an. Auch die anfälligen Klimaanlagen werden überarbeitet. „Im März entscheidet sich, ob wir die Systeme austauschen”, so der Bahnsprecher. „Die Arbeiten sichern 320 Arbeitsplätze im Nürnberger Werk.”


Und das allein bei der Bahn! Dazu kommen aber noch bis zu 150 Jobs bei Zulieferern und Dienstleistern – macht 470 Stellen in Nürnberg. Auch die Küche im Bordrestaurant und die Teppiche sanieren Nürnberger Firmen. Rösch: „Weil es nicht mehr überall Ersatzteile gibt, sind Spezialisten und Bastler wie wir gefragt. Wir lackieren nicht nur, wir richten die alten Teile so her, dass sie wieder eingebaut werden können.”

M. Reiner

Mehr über die wechselvolle Geschichte des Nürnberger Instandsetzungswerks lesen Sie in der AZ-Print-Ausgabe am 17.2.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.