Bäuerin erschlagen: Anklage gegen Knecht

Bald steigt der Mord-Prozess gegen Stephan E. (24): Er wollte sich den Hof seiner Arbeitgeberin unter den Nagel reißen.
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Auf dem Weg zum Ermittlungsrichter versteckte sich Stephan E. hinter Unterlagen. Seine Hände sind gefesselt.
bayernpress.com 2 Auf dem Weg zum Ermittlungsrichter versteckte sich Stephan E. hinter Unterlagen. Seine Hände sind gefesselt.
Bäuerin Gerlinde G. war im Ort sehr beliebt.
bayernpress.com 2 Bäuerin Gerlinde G. war im Ort sehr beliebt.

Bald steigt der Mord-Prozess gegen Stephan E. (24): Er wollte sich den Hof seiner Arbeitgeberin unter den Nagel reißen.

NEUSTADT Zunächst sah alles nach einem tragischen Unfall bei Waldarbeiten aus. Bäuerin Gerlinde G. (50) aus Geckenheim (Kreis Neustadt/Aisch) lag mit einer tödlichen Kopfwunde im Wald. Ein Ast, so berichtete Knecht Stephan E. (24), habe sie getroffen. Doch die Ermittlungen ergaben ein anderes Bild. In Kürze steht Stephan E. vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft erhob jetzt Anklage. Denn der 24-Jährige soll seine Arbeitgeberin mit einem abgesägten Ast erschlagen haben...

Sein Motiv: Habgier! Der Knecht wollte sich den Hof der Bäuerin unter den Nagel reißen.

Sie wolte ihm kündigen

Stephan E. verbreitete Anfang des Jahres 2009 diese rührselige Story: Vor seinen Augen sei seine Chefin am 9.Januar im Wald von einem herabstürzenden Ast erschlagen worden. Doch der Kripo fielen Widersprüchlichkeiten auf. Gerlinde G.s Leiche wurde obduziert. Da wurde klar: Sie war mit einem massiven Schlag getötet worden. Der Hof im beschaulichen Örtchen Geckenheim wurde durchsucht. Die Kripo fand einen Vertrag, in dem Gerlinge G. den Hof nach ihrem Tod dem Knecht vermachte. Doch die Unterschrift war eindeutig gefälscht.

Zwar hatte Gerlinde G. tatsächlich einmal vorgehabt, ihren 170 Hektar großen Betrieb zu verpachten. Mit Hilfe von Zeitungsannoncen suchte sie einen Nachfolger, auf die sich Stephan E. 2007 meldete. Er wurde eingestellt. Im Dezember 2008 aber teilte sie dem Knecht mit, keinen Pachtvertrag mit ihm zu schließen. Außerdem wollte sie ihm kündigen, „weil sie sein Verhalten missbilligte“, so die Staatsanwaltschaft.

Hinter ihrem Rücken fälschte der enttäuschte Knecht drei Pachtverträge, die vorsahen, ihn im Falle ihres Todes zum Erben zu machen. Als die Bäuerin am 9. Januars ein klärendes Gespräch mit Stephan E. führen wollte, war das wohl ihr Todesurteil. Ein genauer Termin für die Mord-Verhandlung steht noch nicht fest.

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