Bad Bank FMS verdoppelt unverhofft Gewinn: Ausblick ungewiss

Eine Bank will wachsen, eine Bad Bank soll sich selbst überflüssig machen. Die FMS Wertmanagement des Bundes in München bereinigt die Hinterlassenschaften der Immobilienbank Hypo Real Estate - bisher mit größerem Erfolg als erhofft.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Schriftzug von FMS Wertmanagement am Firmensitz in München. Foto: picture alliance / Andreas Gebert/dpa/Archivbild
dpa Der Schriftzug von FMS Wertmanagement am Firmensitz in München. Foto: picture alliance / Andreas Gebert/dpa/Archivbild

München - Die Abwicklung der einstigen Skandalbank Hypo Real Estate (HRE) läuft für den Bund nach wie vor besser als erwartet: Die 2010 gegründete bundeseigene Bad Bank FMS Wertmanagement hat im vergangenen Jahr ihren Gewinn unverhofft von 115 auf 236 Millionen Euro verdoppelt. Die Aussichten für dieses Jahr sind wegen der Corona-Krise jedoch ungewiss, wie Vorstandschef Christoph Müller am Dienstag berichtete.

Die FMS hatte 2010 schlecht laufende oder gänzlich unverkäufliche Wertpapiere der HRE mit einem nominellen Volumen von knapp 176 Milliarden Euro übernommen. Der Auftrag ist, dieses Portfolio auf null zu reduzieren, sei es durch Verkauf oder durch Abwarten der zum Teil sehr langen Laufzeiten. Ende 2019 waren 106 Milliarden abgewickelt, in den Büchern stehen noch gut 69 Milliarden Euro.

Dass die Bad Bank eines Tages rote Zahlen schreiben wird, ist unvermeidlich. Denn der Großteil der verbleibenden Papiere hat entweder sehr lange Laufzeiten - zum Teil bis über das Jahr 2060 hinaus - oder ist schwer verkäuflich. Der Betrieb der FMS kostet alljährlich eine dreistellige Millionensumme, so dass die Kosten eines Tages die Erträge übersteigen werden.

"Zahlreiche Wertpapiere und Forderungen sind illiquide", sagte Finanzchefin Carola Falkner dazu. "Das Investoreninteresse ist einfach gering." Doch bisher übertrifft die FMS immer wieder ihre eigenen Erwartungen. Eigentlich hatte das Unternehmen für 2019 nur ein mindestens ausgeglichenes Ergebnis in Aussicht gestellt.

Ein Großprojekt für die nähere Zukunft ist der geplante Verkauf der in Dublin ansässigen Bank Depfa, die 2009 einer der Hauptauslöser des HRE-Debakels war. "Die Vorbereitungen sind weit fortgeschritten", sagte Müller, der Verkaufsprozess könnte demnach eigentlich in Kürze starten. Doch nun ist die Corona-Krise dazwischen gekommen, die Turbulenzen an den Finanzmärkten könnten den Fahrplan durcheinander bringen. Auch eine Prognose für dieses Jahr gaben Müller und Falkner nicht ab. "Das können wir im Moment nicht seriös oder verlässlich sagen", erklärte Finanzchefin Falkner.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.