Babyleiche am Donau-Ufer – Mordvorwurf gegen Mutter vom Tisch

Kein Mord, dafür Totschlag. Im Prozess um eine Mutter, die ihr Baby umgebracht und später an der Donau abgelegt haben soll, hat der Staatsanwalt die Anklage geändert. Die Hintergründe.
von  dpa
Die angeklagte Nadine K. unterhält sich im Sitzungssaal im Landgericht Regensburg vor Prozessbeginn mit ihrem Anwalt Michael Haizmann.
Die angeklagte Nadine K. unterhält sich im Sitzungssaal im Landgericht Regensburg vor Prozessbeginn mit ihrem Anwalt Michael Haizmann. © dpa

Regensburg – Der Mordvorwurf gegen eine junge Mutter, die ihr Neugeborenes getötet und zwei Monate später am Donau-Ufer nahe Kelheim abgelegt haben soll, ist vom Tisch. Vor dem Landgericht Regensburg plädierten Staatsanwaltschaft und Verteidigung am Dienstag auf eine Strafe wegen Totschlags. Die Verteidigung beantragte fünf Jahre Haft nach Jugendstrafrecht, Oberstaatsanwältin Ulrike Klein sechs Jahre und neun Monate Haft. Bisher lautete die Anklage auf Mord aus niederen Beweggründen.

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Die zum Tatzeitpunkt 18-Jährige soll ihr Kind umgebracht haben, um ihren weitreichenden sozialen und sexuellen Kontakten ungestört nachgehen zu können, so die Staatsanwaltschaft zu Beginn des Prozesses. Nach der Schilderung der Familienverhältnisse und der emotionalen Lage der Angeklagten sah Klein nun aber vom Mordvorwurf ab. Das Urteil wird an diesem Mittwoch erwartet.

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