Baby gequält: Vater schiebt’s auf Sohn (2)

Das Kind soll dem Säugling Knochen gebrochen und ihn mit dem Bobby Car überfahren haben.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Unglaublicher Vorwurf: Mit einem Bobby Car soll das Kind seinen kleinen Bruder malträtiert haben.
dpa Unglaublicher Vorwurf: Mit einem Bobby Car soll das Kind seinen kleinen Bruder malträtiert haben.

Das Kind soll dem Säugling Knochen gebrochen und ihn mit dem Bobby Car überfahren haben.

NÜRNBERG Kann ein knapp Zweijähriger einen Säugling aus Eifersucht derart malträtieren, dass Lukas zig Knochenbrüche erlitt? Das jedenfalls behauptete sein Vater vor dem Nürnberger Amtsgericht. Herbert W. (24, Name geändert) ist wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen angeklagt.

Der ältere Sohn soll auf den drei Monate alten Bruder gesprungen oder ihn absichtlich mit dem Bobbycar überfahren haben. „So kann das nicht gewesen sein“, erklärte allerdings gestern eine Oberärztin, die Lukas behandelt hatte.

Der Prozess ist ohnehin bizarr. Denn der angeklagte Mechaniker soll durch die Babyschreie immer wieder ausgerastet sein – dabei ist der Mann taubstumm. Er bestritt die Vorwürfe, sieht seinen älteren Sohn als Täter.

Oberärztin glaubt nicht an die Version

Als Lukas mit gebrochenem linken Schlüsselbein ins Südklinikum kam, sahen die Ärzte zig blaue Flecke auf seinem Körper. Röntgenbilder zeigten weitere, ältere Brüche: an beiden Unterarmen, dem rechte Unterschenkel sowie an zig Rippen im Brustkorb. Die Ärzte meldeten den Fall dem Jugendamt. Die Polizei wurde eingeschaltet.

„Ich glaube nicht, dass solche Frakturen durch ein knapp zweijähriges Kind verursacht werden konnten“, war Oberärztin Katrin R. (36) überzeugt. „In dem Alter können sie noch nicht mit Wucht springen.“ Dass Lucas mit dem Bobby Car überrollt worden sei, gehe auch nicht, fand die Medizinerin: „Da hätte er ja mit ausgestreckten Armen daliegen müssen.“

Außerdem: „So leicht bricht auch beim Säugling kein Knochen“, so die Zeugin. Die Rippenbrüche kämen wohl daher, das das Kind geschüttelt – und dabei der Brustkorb zugedrückt wurde. Der Prozess geht am 28. Januar weiter. cis

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.