B12: Wieder zwei Tote

Zwei junge Männer starben am Wochenende auf der "Todesstrecke" im Kreis Mühldorf. 324 Menschen verloren innerhalb von 20 Jahren auf der B 12 bei Unfällen ihr Leben.
von  Abendzeitung
B 12 bei Heldenstein: Der blaue Golf von Patrick M. ( 23) stürzte fünf Meter tief von einer Brücke und eine Böschung hinab.Foto: fib
B 12 bei Heldenstein: Der blaue Golf von Patrick M. ( 23) stürzte fünf Meter tief von einer Brücke und eine Böschung hinab.Foto: fib © az

Zwei junge Männer starben am Wochenende auf der "Todesstrecke" im Kreis Mühldorf. 324 Menschen verloren innerhalb von 20 Jahren auf der B 12 bei Unfällen ihr Leben.

MÜHLDORF Ausgerechnet er. Ausgerechnet Patrick, der bei seinen Freunden und im Verein als ein Übervorsichtiger galt. Am Sonntag früh, kurz nach halb vier, geriet der 23-jährige Fußballspieler bei Heldenstein (Kreis Mühldorf) auf der berüchtigten B 12 mit seinem Golf ins Schleudern, der Wagen durchbrach ein Brückengeländer und stürzte fünf Meter in die Tiefe. Patrick M. starb noch am Unfallort.

Es war der zweite tödliche Unfall in 23 Stunden auf der immer wieder als Todesstrecke bezeichneten Bundesstraße. Am Samstag war bei Haag ein 21-Jähriger beim Überholen in den Gegenverkehr geraten, auch er starb. 324 Menschen verloren innerhalb von 20 Jahren auf der B 12 bei Unfällen ihr Leben.
"Patrick war mein Leader, mein verlängerter Arm. So ein lustiger, netter Kerl und so ein guter Spieler" , sagt Michael Kufner, Trainer der 1. Mannschaft beim FC Mühldorf. Er ist den Tränen nahe. Im Verein herrscht Fassunglosigkeit. Auch Patricks Vater, der bei der Polizei in München arbeitet, ist Trainer im Verein.

Am Samstag war der 23-Jährige noch dabei gewesen, als seine Mannschaft bei einem Hallenturnier in Mühldorf spielte. Danach wollten die Spieler ihren Trainer überreden, noch mit ihnen weg zu gehen. Doch Michael Kufner hatte etwas anderes vor.
Wohin Patrick mitten in der Nacht wollte, ist unklar. Er fuhr von Mühldorf in Richtung München. Der 23-Jährige war nicht angeschnallt. Ein Polizeisprecher: Der Gurt hätte ihn vielleicht gerettet. Patrick wurde aus seinem Wagen herausgeschleudert.
Sonntag früh sah sein Trainer, dass Patrick noch versucht hatte, ihn auf dem Handy zu erreichen. Um 21.50 Uhr. Ein letztes Lebenszeichen. Nina Job

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