Autozulieferer Webasto hofft auf Sanierung bis 2028

Die Krise der deutschen Autoindustrie trifft die Zulieferer weit härter als die eigentlichen Hersteller. Bei Webasto ist die Lage so schwierig, dass die Sanierung Jahre dauern wird.
dpa |
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Der Autozulieferer Webasto will 650 Stellen in Deutschland abbauen. (Archivbild)
Der Autozulieferer Webasto will 650 Stellen in Deutschland abbauen. (Archivbild) © Lino Mirgeler/dpa
Stockdorf

Der angeschlagene Autozulieferer Webasto plant eine gut dreijährige Sanierung bis zur erhofften finanziellen Gesundung im Jahr 2028. Die Restrukturierung laufe nach Plan und die Finanzierungslösung sei "in Sicht", teilte Vorstandschef Jörg Buchheim mit. Zunächst ist die im Dezember mit den wichtigsten Gläubigern abgeschlossene und zuvor bis 31. Mai befristete Stabilisierungsvereinbarung bis zum Sommer verlängert worden. Der Umsatz sank im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen von 4,6 auf 4,3 Milliarden Euro. Gewinn- beziehungsweise Verlustzahlen nannte Webasto nicht.

Stellenabbau in großem Umfang

Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen aus Stockdorf bei München weltweit bereits 1.300 seiner ursprünglich 16.600 Stellen abgebaut. So hatte der Vorstand unter anderem zwei chinesische Werke geschlossen. Ende 2024 arbeiteten noch 15.300 Menschen bei Webasto, davon 3.700 in den deutschen Standorten. In Deutschland will Webasto im Laufe dieses Jahres gut 650 Stellen abbauen. Wichtigste Produkte sind Schiebe- und Panoramadächer für Autos, außerdem stellt das 1901 gegründete Unternehmen unter anderem Standheizungen und Batteriesysteme für E-Autos her.

Große Unsicherheiten

Webasto sei solide ins Jahr 2025 gestartet, sagte Buchheim. "Aber um einen wirklichen Turnaround zu erreichen, sind noch erhebliche Anstrengungen nötig, denn die Geschäftsentwicklung bleibt volatil und die Unsicherheiten unter anderem wegen handelspolitischer Auseinandersetzungen groß."

Webasto zählt zu den Zulieferern, die in guten Jahren sehr auf das Chinageschäft gesetzt hatten und dort gemeinsam mit den deutschen Autoherstellern in große Schwierigkeiten geraten sind. Die Krise trifft etliche Zulieferer aber noch weit härter als die eigentlichen Autohersteller.

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