Autozulieferer Schaeffler sieht Licht am Ende des Tunnels

Der fränkische Kugellagerhersteller Schaeffler rechnet dieses Jahr mit einem weiteren Dämpfer und einer Erholung des chinesischen Markts ab dem Sommer. In Deutschland plant er keine Kurzarbeit. Allerdings einen Stellenabbau. Denn das E-Auto fährt ohne Kupplung.
dpa |
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Fahnen mit dem Logo-Schriftzug der Schaeffler AG. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild
dpa Fahnen mit dem Logo-Schriftzug der Schaeffler AG. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

München - Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler rechnet im laufenden Jahr mit einem bestenfalls stabilen Umsatz und einem weiteren Gewinnrückgang. Aber die Coronaseuche sei nur eine vorübergehende Krise und nicht vergleichbar mit den Strukturanpassungen der vergangenen Jahre, betonte Vorstandschef Klaus Rosenfeld am Dienstag in München. "Kurzarbeit anzumelden, haben wir nicht vor", sagte er. "Keine unserer Lieferketten ist in irgendeiner Form beeinträchtigt."

Alle Schaeffler-Werke in China seien wieder in Betrieb, die Kapazität sei zu 80 Prozent ausgelastet. Der Markt dort dürfte sich im zweiten Halbjahr wieder erholen. Bei Mailand habe Schaeffler eine Fabrik für Auto-Wasserpumpen - die Produktion laufe, könnte notfalls aber auch kurzfristig verlagert werden, sagte Rosenfeld.

Im vergangenen Jahr konnte Schaeffler den Umsatz zwar stabil halten bei 14,4 Milliarden Euro - die stärkere Nachfrage von Windrad- und Zugherstellern glich den Rückgang der Nachfrage von Autobauern aus. Aber der Gewinn halbierte sich auf 428 Millionen Euro. Der Abbau von weltweit 4700 Stellen und Rückstellungen für den geplanten Abbau von weiteren 1300 Stellen nur in Deutschland belasteten das Ergebnis. Momentan beschäftigt Schaeffler in Deutschland noch rund 30 000 Mitarbeiter.

"Wir machen Stellenabbau nicht mit einem Big Bang, sondern in kleinen Schritten, sagte der Vorstandschef. "Wenn wir mehr machen müssen, machen wir mehr." Gekürzt wird zum Beispiel beim Bau von Kupplungen und Getrieben an, die im E-Auto nicht mehr gebraucht werden. Bisher liefen alle Programme ohne betriebsbedingte Kündigungen, betonte Rosenfeld. "Gesundschrumpfen ist nicht unser Ziel. In Wachstumsfeldern bauen wir auch Personal auf."

Der Auftragseingang habe im vergangenen Jahr um 19 Prozent zugelegt und habe Rekordhöhe erreicht. Treiber seien die E-Mobilität und Fahrwerke, sagte Finanzchef Dietmar Heinrich. Trotz des Gewinneinbruchs soll die Dividende für das vergangene Jahr nur um 10 Cent sinken auf 45 Cent.

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