Autozulieferer Brose rechnet mit Umsatzeinbruch

Coburg (dpa/lby) - Der Coburger Automobilzulieferer Brose rechnet für das laufende Jahr wegen der Corona-Krise mit einem Umsatzeinbruch von 25 Prozent. Die Erlöse werden nach Berechnungen des Unternehmens auf 4,4 Milliarden Euro zurückgehen, teilte Brose am Mittwoch in Coburg mit. "Brose geht davon aus, dass die weltweite Automobilproduktion erst in zwei bis drei Jahren wieder das Volumen von 2019 erreicht, und erwartet entsprechende Auswirkungen auf die Geschäftszahlen", heißt es in der Mitteilung.
Die Produktionsunterbrechungen der Automobilhersteller hätten auch bei Brose zu einem erheblichen Auftragseinbruch geführt. In Europa herrsche große Kaufzurückhaltung bei Neuwagen, und in Nordamerika gebe es schwankende Abrufzahlen. In China stelle das Unternehmen nach dem Wiederanlauf dagegen eine schnelle Erholung des Marktes fest.
Brose will nun sein ohnehin gestartetes Erneuerungsprogramm Future Brose, mit dem das Unternehmen auf die strukturellen Probleme der Automobilbranche reagiert, schneller als zunächst geplant umsetzen. Dazu gehöre auch der Abbau von Arbeitsplätzen. "Im Zuge von Future Brose ist auch die Anpassung unserer Mitarbeiterzahl vor allem in Deutschland unumgänglich, um Brose nachhaltig wettbewerbsfähig zu machen und uns Chancen für die Zukunft zu eröffnen", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Ulrich Schrickel.
Das Unternehmen hatte bereits im Herbst vergangenen Jahres bekanntgegeben, bis 2022 rund 2000 der 9000 Stellen in Deutschland abbauen zu wollen. Weltweit beschäftigt das Coburger Familienunternehmen derzeit rund 26 000 Mitarbeiter.