Autoraser: Sie sind nicht zu stoppen
Freitagnacht fand wieder ein illegales Autorennen im Knoblauchsland statt. Die Polizei muss machtlos zusehen
NÜRNBERG Sie können es einfach nicht lassen: In der Nacht von Freitag auf Samstag ließen wieder einmal rund 100 PS-Fans ihre Motoren aufheulen – um kurz nach Mitternacht, an einem ihrer Lieblingsplätze. Mit rund 50 aufgemotzten Schlitten sammelten sich die Raser in der Seitenstraße der B 4 auf Höhe der Firma Staedtler. An der dortigen Ampel liefern sich die Auto-Tuner regelmäßig lautstarke Rennen auf einer Strecke von knapp einem Kilometer. Es geht darum, wer als Schnellster die nächste Ampel erreicht – wie im April, als die AZ das letzte Mal über ein solches Kräftemessen berichtete.
Den Anwohnern raubt der Lärm aufheulender Motoren und durchdrehender Reifen den letzten Nerv. Nicht zu vergessen: Solch illegale Rennen sind sehr gefährlich und haben in Nürnberg sogar schon ein Menschenleben gefordert!
Meist sind die Rennen schon beendet, wenn die Polizei eintrifft
„Der Polizei ist dieses Phänomen durchaus bekannt“, bestätigte einmal mehr Polizeisprecher Robert Sandmann am Sonntag auf AZ-Nachfrage. „Es handelt sich meist um Gruppen, die vom offiziell erlaubten Tuning-Treffen freitags auf dem Parkplatz des XXX-Lutz, irgendwann auf das Gelände in Boxdorf abwandern.“ Ein Vorgang, der öfter vorkomme.
Wenn dieses planvolle Vorgehen bekannt ist, warum kann die Polizei die irren Raser dann nicht stoppen? Die Schwierigkeit sei, so Sandmann, dass die Rennen meist schon beendet sind, wenn die Polizei eintrifft. Die Raser nehmen dann so schnell die Füße vom Gas, wie sie vorher draufgestiegen sind. So wohl auch am Freitag: Die Beamten hatten keinen Grund, einzugreifen. Dass tatsächlich ein Rennen stattfand, konnten sie nicht bestätigen. Die Auto-Freaks zogen gegen 1 Uhr ungestört von dannen. mp
Mehr zur Gefahr illegaler Auto-Rennen lesen Sie in der Printausgabe der Abendzeitung Nürnberg vom 6. September.
- Themen:
- Polizei