Ausrangiertes Seenotretter-Schiff im Museumshafen zu sehen
Hamburg/Regensburg (dpa/lno) - Etwa 12 000 Menschen haben dem alten DDR-Fischkutter wahrscheinlich ihr Leben zu verdanken. Nun ist das 60 Jahre alte Schiff, das zuletzt zur Seenotrettung im Mittelmeer unterwegs war, ein Museumsstück. Das Rettungsschiff "Sea-Eye" der gleichnamigen Hilfsorganisation wird von Montagabend an im Museumshafen Harburg zu sehen sein. Interessierte können dann fast alle Ecken des ausrangierten Seenotretter-Schiffes genau unter die Lupe nehmen. "Man wird alles sehen können. Nur vor dem Maschinenraum werden wir aus Sicherheitsgründen eine Kette oder etwas ähnliches anbringen", sagte Hans-Peter Buschheuer vom Verein zur Erhaltung der Sea-Eye am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
An Bord des 26 Meter langen Schiffes soll über Tafeln beispielsweise über die provisorische Krankenstation und die Arbeit auf der Brücke informiert werden. Die "Sea-Eye" soll als Informations- und Erinnerungsstätte rund um die Arbeit der Seenotretter und die Situation der flüchtenden Menschen auf dem Mittelmeer dienen, so Buschheuer weiter. Im Museumshafen liegt derzeit noch rund ein halbes Dutzend weitere historische Schiffe von Privatleuten.
Die "Sea-Eye" sei aber nicht nur mit Blick auf die Flüchtlingskrise ein Zeitzeuge. Auch für Schiffsinteressierte sei der Kutter eine Seltenheit, so Buschheuer. "Für die an Maritimem Interessierten ist es natürlich ein spannender Technik-Oldtimer aus DDR-Zeiten." Die "Sea-Eye" war zu DDR-Zeiten und bis Ende 2014 als Fischkutter "Sternhai" von Sassnitz (Rügen) aus auf den Weltmeeren unterwegs.
Schließlich habe der Regensburger Verein das Schiff einem Fischer abgekauft und es für den Einsatz im Mittelmeer ausgestattet, wo es für zweieinhalb Jahre im Einsatz war. Mittlerweile nutzen die bayerischen Seenotretter das Rettungsschiff "Alan Kurdi" im Mittelmeer, um flüchtende Menschen aus dem Wasser zu retten.
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