Aus Mitleid: Fürtherin tötet ihren Ehemann

Angehörige fanden Werner L. (79) tot in der Wohnung, seine Frau liegt im Krankenhaus
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Im fünften Stock dieses Hauses spielte sich das Drama ab.
B. Meyer Im fünften Stock dieses Hauses spielte sich das Drama ab.

Angehörige fanden Werner L. (79) tot in der Wohnung, seine Frau liegt im Krankenhaus

FÜRTH Die Nachbarn hatten sich schon Sorgen gemacht: Seit Tagen lag die Zeitung von Elli und Werner L. vor der Tür – und schon länger hatte man das unzertrennliche Rentnerpaar nicht mehr gesehen. Am Samstag erfuhren die Bewohner des Hauses auf der Fürther Hardhöhe die traurige Geschichte: Werner L. (79) war tot, gestorben durch die Hand seiner Frau. Vermutlich wollte die ebenfalls 79-Jährige ihren schwerkranken, angeblich unter Schmerzen leidenden Mann erlösen. Sie selbst liegt im Krankenhaus.

Es ist der blanke Horror, den Elli L. die letzten Tage durchlebt haben muss. Sie hatte ihren Mann getötet – und wollte vermutlich selbst sterben. Doch das gelang ihr nicht. Tagelang lag sie im fünften Stock ihrer Eigentumswohnung, ganz in der Nähe der Leiche ihres Mannes. Sie reagierte nicht auf Klingeln oder Anrufe von besorgten Verwandten.

Weil sie seit Tagen nichts gehört hatten, machten sich am Samstagnachmittag Angehörige auf den Weg nach Fürth – und machten die grausige Entdeckung: Werner L., ein ehemaliger Datev-Mitarbeiter, war tot, seine Frau lag stark unterkühlt in der Wohnung und war nicht vernehmungsfähig. Trotzdem glaubten die Fahnder gleich an ein Beziehungsdrama und schlossen aus, dass ein Dritter etwas mit der Tat zu tun haben könnte.

Gestern wurde Elli L. befragt: „Nach ihrer Aussage erhärtet sich der Verdacht, dass sie ihren Mann aufgrund einer offenbar vorliegenden schweren Erkrankung getötet hat“, sagt Polizeisprecher Michael Sporrer. Wie, das soll heute eine Obduktion klären.

„Sie waren so harmonisch und immer zu zweit, sogar beim Einkaufen“, erzählt ein Nachbar. Erst kürzlich hätten sie sich noch ein neues Auto gekauft: „Es ist so traurig, man hat den beiden nichts angemerkt.“ Andrea Uhrig

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