Aus Liebe: 80-Jährige hilft Ehemann bei Selbstmord

Sie half ihrem Mann beim Selbstmord: Das Amtsgericht Fürth verurteilte am Montag eine 80 Jahre alte Frau zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr. Sie habe es aus Liebe getan, sagt der Anwalt der Angeklagten.
von  Abendzeitung
Das Muster der auch als "Geschäftsführer-Trick" bekannten Masche erinnert an den häufig an Senioren verübten "Enkeltrick".
Das Muster der auch als "Geschäftsführer-Trick" bekannten Masche erinnert an den häufig an Senioren verübten "Enkeltrick". © dpa

FÜRTH - Sie half ihrem Mann beim Selbstmord: Das Amtsgericht Fürth verurteilte am Montag eine 80 Jahre alte Frau zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr. Sie habe es aus Liebe getan, sagt der Anwalt der Angeklagten.

Wegen versuchter Tötung auf Verlangen ist eine 80 Jahre alte Frau am Montag vom Amtsgericht Fürth zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt worden. Die Rentnerin muss zudem 4.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.

Sie hatte zugegeben, ihrem kranken Ehemann im September 2009 bei dessen Suizid geholfen und seinen Tod durch Behinderung der Atmung sowie einen Stich in den Kehlkopf sichergestellt zu haben. Sie habe es aus Liebe getan, erläuterte die Seniorin über ihren Anwalt.

Das Paar war 59 Jahre verheiratet. Weil nicht festgestellt werden konnte, ob der 79-Jährige durch selbst eingenommene Schlaftabletten oder erst das Einwirken seiner Frau gestorben war, wurde die 80-Jährige wegen versuchter Tötung auf Verlangen verurteilt. "Hier gilt der Grundsatz: Im Zweifel für den Angeklagten", erklärte der Vorsitzende Richter, Wolfgang Ring.

Die 80-Jährige sei durch das Geschehene schon am meisten selbst gestraft. Mit seinem Urteil folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte kein Strafmaß genannt, aber um ein mildes Urteil gebeten.

dapd

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