Augustinerhof liegt brach: Stadt will mehr Grün
NÜRNBERG - ...auch wenn der 5000 Quadratmeter große Platz nur für ein paar Jahre zum Auto abstellen genutzt werden soll
Noch pflügen sich die Archäologen durch den Untergrund des Augustinerhof-Areals – doch bis zum Advent – in vier Monaten – soll auf dem Gelände ein Open-air Großparkplatz entstehen. Er ist als Zwischenlösung gedacht, bis das auf 60 Millionen Euro veranschlagte Bebauungsprojekt von Gerd Schmelzers Alpha-Gruppe realisiert werden kann. Kurios ist nur: Obwohl das Areal nur ein bis zwei Jahre, wie Schmelzer gestern gegenüber der AZ erklärte, als Parkfläche genutzt werden soll, muss es nach Vorgaben der Stadt begrünt werden.
Das 5000 Quadratmeter große Brachland „soll mit ein paar Bäumchen lebhaft gestaltet werden“, sagte der Immobilien-Kaufmann. „Wir wollen schließlich hier keine Schotterpiste. Die Bäume kann man ja wieder herausnehmen und woanders einpflanzen.“ Auch über eine Begrünung am Rande werde noch nachgedacht. Hintergrund des Ganzen sind Auflagen, von denen das Stadtplanungsamt die Genehmigung des Parkplatzes abhängig macht. So pocht die Behörde noch auf Erfüllung der Stellplatz-Verordnung – auch bei einer Interims-Nutzung. Heißt: Öffentliche Parkplätze müssen mit Gewächsen aufgelockert werden – ihre Zahl richtet sich nach der Größe des Projekts.
Etwa 160 Parkplätze sind laut Schmelzer angestrebt. Die Stadt hätte wohl gerne weniger, aus Sorge um das Verkehrsaufkommen in der Augustinerstraße. Doch das Projekt soll sich ja auch rechnen, wie Schmelzers Vertreter Franz Hofbeck ergänzte. Schließlich brauche man ja auch noch eine Beleuchtung, Zufahrts-Schranken und ein Pförtnerhäuschen. 70 Plätze seien es beim früheren Betreiber gewesen, ehe der Abriss der umstehenden Gebäude erfolgte. Der neue Parkplatz „soll einfach ordentlich und vernünftig ausschauen“, so Schmelzer. „Dafür sind wir ja bekannt bei unseren Projekten.“ Doch man habe noch Probleme mit dem Grundwasser, das überall hochkomme. Zeit lässt man sich auch mit dem Abriss des Eckhauses in der Winklerstraße, da zieht erstmal das Baubüro rein, bis das Genehmigungsverfahren für die Bebauung des Augustinerhofs abgeschlossen ist. cis
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