Augustinerhof: Die Bagger rücken an!
NÜRNBERG - Endlich: Nürnbergs größte Altstadt-Schande – sie verschwindet für immer! Denn am Mittwoch beginnt Immobilien-Entwickler Gerd Schmelzer mit dem Abbruch des Augustinerhofs.
Rund sechs Wochen soll es dauern, bis die alten Gebäude dem Erdboden gleichgemacht sind. Etliche zehntausend Kubikmeter Schutt müssen in dieser Zeit mit Lastwagen aus der Innenstadt transportiert werden. Bis die Planungen für den neuen Augustinerhof fertig sind und die Bauarbeiten starten, wird die dann rund 5000 Quadratmeter große Freifläche wieder als Parkplatz zwischengenutzt.
Bereits gestern rollten die Bagger eines Abbruch-Unternehmens aus der Oberpfalz an. Allerdings arbeiteten sie nur für eine gute Stunde. Dann war wieder Ruhe – und der ehemalige „Ratzen-Tanzplatz“ für den großen Moment heute Vormittag hergerichtet. An den Fassaden der Ruinen flattern nun Fahnen mit Schmelzers „alpha“-Immobilien-Logo, und im Hof türmt sich etwas Bauschutt – als passender Hintergrund für die Pressekonferenz.
Schnelles Tempo
Wenn die Arbeiten dann heute richtig losgehen, werden die alten, hässlichen Fassaden schnell verschwunden sein. Schon beim Abbruch der Grundig-Gebäude in der Fürther Uferstadt legten die Oberpfälzer Abbrecher ein schnelles Tempo vor. Problematisch für Schmelzers ehrgeizigen Zeitplan könnte es nur werden, wenn die Stadt-Archäologen in der Baugrube erhaltenswerte Hinweise auf die Nürnberger Stadtgeschichte finden. Die müssten dann erst aufwändig geborgen werden.
Einige Wochen hat Schmelzer für diese Untersuchungen eingeplant. Sollten sie sich verzögern – oder die Planungen für die Bebauung (im Gespräch sind hochwertige Wohnungen, Praxen und ein Hotel) ins Stocken geraten – hat er in der Zwischenzeit wenigstens die Einnahmen aus dem Parkplatz, der auf der planierten Brachfläche eingerichtet wird. mir
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