Auf offener Straße in Gostenhof: Mädchen (7) sexuell missbraucht
Nachbarn bemerkten die Tat. Der Täter (41) wurde gefasst, schwieg, aber ging freiwillig in Therapie. Unglaublich: Der Ermittlungsrichter erließ keinen Haftbefehl
NÜRNBERG Äußerlich sieht man Mia* nichts an. Doch was ihr passiert ist, wird sie wohl nie vergessen können. Ein Kinderschänder missbrauchte die Siebenjährige auf dem Heimweg von der Schule. Direkt vor ihrer Wohnung auf der Straße in Nürnberg-Gostenhof...
Mia war gerade vor ihrem Haus. „Plötzlich kam ein Unbekannter auf das Mädchen zu, hielt ihr den Mund zu und missbrauchte sie“, schildert Polizeisprecher Bert Rauenbusch. Endlose Minuten musste das Kind die ekelhaften Machenschaften über sich ergehen lassen. Als eine Nachbarin (62) vom Haus gegenüber aus dem Fenster sah, traute sie ihren Augen nicht. Sie verständigte ihren Lebensgefährten. Während sie aus dem 1. Stock den Täter anschrie, er solle aufhören, raste ihr Freund die Treppen herunter. Doch der Täter konnte flüchten.
Keine Anhaltspunkte für Flucht- und Wiederholungsgefahr?
Trotz des Schocks konnten Mia und die Nachbarn den Sex-Täter genau beschreiben. Er war polizeibekannt. Die Fahnder hatten schon Fotos, auf dem Zeugen und Opfer ihn wiedererkannten. „Nach intensiver Ermittlungsarbeit standen die Personalien des Mannes fest“, erklärt Rauenbusch.
Es handelt sich um einen Arbeitslosen (41), der ebenfalls in Gostenhof wohnt, Mia aber nicht kannte. Sie war ein Zufallsopfer. Zur Tat schwieg er bei den Vernehmungen. Unglaublich: Der Ermittlungsrichter erließ keinen Haftbefehl: „Nach derzeitigem Stand ist nicht mit einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung zu rechnen. Es gibt keine Anhaltspunkte für Flucht- und Wiederholungsgefahr“, so Justizsprecherin Antje Gabriels-Gorsolke. Der Mann begab sich freiwillig in eine Therapie. Er ist jetzt in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. * Name geändert au
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