Auch Nürnberg stoppt Vermietung von Wohnungen an Touristen
Nürnberg (dpa/lby) - Nach München und Puchheim hat jetzt auch Nürnberg der regelmäßigen Vermietung von Wohnungen an Feriengäste einen Riegel vorgeschoben. Eine entsprechende Satzung habe der Nürnberger Stadtrat beschlossen, teilte Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Regelung werde in den nächsten Tagen in Kraft treten. Sie solle die "schleichende Umwandlung von Wohnungen in Touristen-Unterkünfte" stoppen, erläuterte Fraas. Gelegentliche Zimmervermietungen von bis zu acht Wochen im Jahr blieben dagegen weiter erlaubt.
Die Stadt habe wegen der zuletzt stark gestiegenen Umwandlung von Mietwohnungen in Touristenunterkünfte reagieren müssen, betonte Fraas. Ermittlungen hätten ergeben, dass bereits im Jahr 2017 rund 600 Wohnungen dauerhaft als Touristenherbergen genutzt wurden. "Inzwischen dürften es in der Stadt mehr als 1000 sein", schätzt der Wirtschaftsreferent." Angesichts des bestehenden Wohnungsmangels könne es sich Nürnberg nicht leisten, rund 1000 Wohnungen zu verlieren.
Mit dem Inkrafttreten der Zweckentfremdungssatzung sind die Betreiber entsprechender Internetportale dazu gezwungen, die Stadt über künftig verbotene Vermietungen zu informieren. Dies stoße bei den Portalbetreibern allerdings auf Widerstände, räumt Fraas ein. In München habe inzwischen ein Portal gegen eine solche Informationspflicht geklagt.
Daneben würden städtische Mitarbeiter regelmäßig das Internet auf touristische Vermietungsangebote überprüfen und gegebenenfalls die Vermieter zur Rechenschaft ziehen. Auch nähmen Mitarbeiter Hinweise aus der Bevölkerung entgegen. Dafür seien extra vier neue Stellen geschaffen worden.
Die tage- oder wochenweise Vermietung von Wohnungen ist für Vermieter wesentlich einträglicher als eine Dauervermietung einer Wohnung. Als einer der größten Anbieter gilt die Plattform Airbnb. Am Freitag waren für Nürnberg auf dieser Plattform noch 300 Unterkünfte im Angebot.
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