Auch München betroffen: Zahl der falschen Polizisten um 200 Prozent gestiegen
Die Masche der "Falschen Polizeibeamten" wird unter Betrügern immer beliebter. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 200 Prozent mehr Anzeigen verzeichnet. Die Polizei zeigt sich sehr besorgt.
Kempten - Der starke Anstieg der Zahl von "falschen Bediensteten" bereitet der Polizei große Sorgen. In den ersten vier Monaten des Jahres 2018 wurden bereits 322 Fälle angezeigt - eine Steigerung um 200 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte die Polizei mit. "Die teilweise immens hohen finanziellen Schäden sowie das dadurch entstehende Misstrauen gegenüber unseren eigenen Beamten ist besorgniserregend", sagte Werner Strößner, der Präsident des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West.
"Fake Polizisten": So gehen die Täter vor
Die "falschen Polizisten" rufen bei ihren Opfern an und stellen sich professionell und sprachgewandt als Polizeibeamte oder andere behördlichen Vertreter vor. Mit einer Software manipulieren sie die Anzeige im Telefondisplay der Angerufenen, so dass dort die 110 zu sehen ist. Durch Wiederholung ihrer Anrufe bauen sie über Wochen ein starkes Vertrauensverhältnis zu ihren Opfern auf und bringen sie dann dazu, große Summen an Geld zu überweisen.
Die vorgetäuschten Geschichten sind laut Polizei beliebig wandelbar - am gängigsten seien jedoch Warnungen vor einem drohenden Einbruch oder die Bitte um Unterstützung bei Ermittlungen. Die Polizei rät dazu, sich immer eine Rückrufnummer geben zu lassen, und weist darauf hin, dass man in Bayern keine Anrufe von der Notrufnummer 110 erhalte.