Auch eine Stimme kann viele Farben haben

Mit „Tulemond und Mondamin“ geht die Nürnberger Tafelhalle am Freitag in die neue Saison
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
In der Co-Produktion mit dem Ensemble Kontraste und Thalias Kompagnons singt Salome Kammer Arnold Schönberg.
Veranstalter In der Co-Produktion mit dem Ensemble Kontraste und Thalias Kompagnons singt Salome Kammer Arnold Schönberg.

NÜRNBERG - Mit „Tulemond und Mondamin“ geht die Nürnberger Tafelhalle am Freitag in die neue Saison

Wie ein Mann“ möchte die Sängerin Salome Kammer klingen, wenn sie heute Abend zusammen mit einem malenden Thalia-Kompagnon Joachim Torbahn und dem ensemble KONTRASTE die neue Spielzeit der Tafelhalle eröffnet. Dass der Zwölftöner Schönberg auch der leichten Muse zugetan war, das hört man am Clowngesangs-Zyklus „Pierrot Lunaire“ wie auch an den Brettl-Liedern. Beide Liederreihen, vereint im Abend „Tulemond und Mondamin“ (heute und morgen Abend, 20 Uhr), werden malerisch gesungen und liederlich gemalt. Für ersteres ist die Münchener Sängerin mit Unterstützung des emsembles KONTRASTE zuständig, für zweiteres Joachim Torbahn. Zu Schönbergs Musik eine Glasplatte zu bepinseln und die Bilder an einer Leinwand abzubilden ist für Salome Kammer nahe liegend: „Die Sprache Schönbergs ist sehr üppig, sehr jugendstilig, und eignet sich wunderbar für visuelle Assoziationen.“

Gleichwohl ist die Idee, Schönbergs Liederzyklus auch augenfreundlich zu bearbeiten, nicht neu. Beispielsweise hat Kammer schon einmal an einer Produktion des Pierrot Lunaire als Ballett mitgewirkt. „Für mich als Sängerin ist so eine Art der Aufführung – sei es nun Ballett oder Malerei – etwas Besonderes. Normalerweise ist ja die Aufmerksamkeit des Publikums bei mir, da ich ja den Text vortrage. Jetzt aber hat der Zuschauer mit den Bildern eine Wahrnehmungsstufe mehr.“ Salome Kammer, die in München lebt und an der dortigen Musikhochschule zeitgenössische Musik unterrichtet, ist Quereinsteigerin, hat Cello studiert und dann als Schauspielerin gearbeitet. Von Nachteil ist das bei Neuer Musik nicht, da sie unbefangener mit ihrer Stimme umgeht als ihre ausgebildeten Kollegen, „die gelernt haben, schön zu singen. Bei Schönberg aber mache ich so eine Art Sprechgesang und singe eben nicht in der Kopfstimme wie im Kunstgesang üblich, sondern mit der Bruststimme, die man von der Popmusik oder von Musicals her kennt. Auch bei den ganz hohen Tönen singe ich im Brustregister, was dann sehr komisch und gleichzeitig spannend klingt. Die Stimme hat eben sehr viele Farben.“ Die Malerei auch. mt

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.