Auch das Spielzeug wird jetzt Bio
Die Hersteller reagieren auf die Giftskandale – Kunden wollen mehr Sicherheit für Kinder
NÜRNBERG Weg von billigem Plastik, hin zu nachhaltigen Produkten: Die Spielwaren werden bio! Die Hersteller reagieren auf die wachsende Nachfrage nach ökologisch unbedenklichem Spielzeug.
Selbst in Hongkong wächst derzeit das Öko-Bewusstsein. „Die Zeit des billigen Plastiks ist vorbei“, sagt Christiane Koesling vom Trade Development Council. Vor vier Jahren überschattete ein Giftskandal die Messe. Mehrere US-Hersteller mussten mit Blei belastetes Spielzeug zurückrufen, das in China hergestellt wurde. Seit heuer zwingt die EU-Spielzeugrichtlinie die Produzenten zu mehr Vorsorge. Die Grenzwerte treten aber erst nach einer Übergangsfrist im Juli 2013 in Kraft.
Kopfzerbrechen bereiten vor allem noch so genannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die besonders häufig in schwarzen Gummiteilen stecken und krebserregend sind. In Spielzeug gelangen sie über so genannte Weichmacheröle.
Die Grünen kritisierten gestern in der Innenstadt die EU-Spielzeugrichtlinie wegen der ihrer Ansicht nach zu hohen Grenzwerte. Sie fordern eine Überarbeitung des Regelwerks und wollen, dass Stoffe verboten werden, die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen oder das Erbgut zu schädigen. Auch allergieauslösende Duftstoffe, Schwermetalle und gefährliche Chemikalien stehen auf dem Index.
Der Fürther Spielwarenkonzern Simba Dickie hat unterdessen nach Problemen mit belastetem Holzspielzeug reagiert. Er stellt seine Holzbauklötze wieder in Deutschland her. Die in China verschifften Lieferungen waren während des Transports feucht geworden und dadurch mit Schimmel befallen. mir/azn
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