Astronauten-Training
NÜRNBERG - Der Countdown läuft, am kommenden Dienstag heben die Nürnberger Eishockey-Profis mit einem Heimspiel ab in die Playoffs – für Spieler und Fans die Krönung einer ellenlangen Saison. Quasi der „Himmel“ der Puckjäger.
Und bei dieser „Himmelfahrt“ wollen natürlich alle an Bord sein. Auch die, die zuletzt aus gesundheitlichen Gründen hatten passen müssen. Frag’ nach bei Abwehr-Ass Shane Peacock und Scorer-König Scott King. Um gerade noch rechtzeitig auf die Startrampe zu kommen, absolvieren die beiden Tiger sogar Astronauten-Training.
In der „Trainings-Lounge“ am Frauentorgraben kamen die zwei Reha-Kandidaten unter dem strengen Kommando von Studio-Besitzerin und Trainerin Dagmar Feser auf dem „Power Plate“ (kommt aus der Raumfahrt und gibt’s in Nürnberg seit zwei Jahren) mächtig ins Schwitzen. Grund für den Studio-Einsatz: Muskelaufbau für den Scorer-King (Mittelfußbruch) und Abwehr- „Chief“ Peacock (Lenden- und Brustwirbel-Frakturen).
Countdown für das Comeback läuft
„Das war schon anstrengender, als es zuerst aussah“, stöhnte Peacock. Aber es hilft. „Durch die Vibrationen, bei denen 98 Prozent der Muskelkraft genutzt wird, waren die Übungen sehr intensiv. Es ist ein echtes Ganzkörpertraining, das bekommt man sonst nicht.“ Der Countdown für das Comeback läuft also. Aber klappt’s schon zum Playoff-Start? Peacock: „Langsam geht es voran, aber es braucht Zeit. Momentan trainiere ich zwei Mal die Woche auf dem Eis. Wichtig aber ist für mich, gesund zurück zu kommen. Auch wenn ich so schnell wie möglich wieder spielen will.“
Das hat auch Scott King vor, der für die Tiger als Vorbereiter „nicht zu ersetzen ist“ (Sportdirektor Otto Sykora). Zwar stehen die Aktien für eine baldige Rückkehr nicht schlecht, aber fix ist auch bei King noch nix. Ein Check beim Arzt zu Wochenbeginn lässt hoffen: „Von Tag zu Tag mache ich Fortschritte. Ich habe ja den Fuß lange schonen müssen, und dadurch haben sich die Muskeln zurück gebildet. Die muss ich jetzt aufbauen und wenn es gut läuft, kann ich Ende der Woche aufs Eis.“
Eine Hängepartie ist auch noch der Vertragspoker mit Nürnberg. King, in der Kölner Presse schon als Haie-Neuzugang präsentiert, ist sich nicht „hundert Prozent sicher“, wohin es ihn zieht. „Aber ich denke, es schaut gar nicht so schlecht aus, dass ich bei den Ice Tigers bleibe.“ Und wie sieht es mit der Meisterschaft aus? Da sind sich King und Peacock sicher: „Es wird natürlich eine harte Zeit und sicher nicht einfach, Aber wir haben ein super Team, die Chancen auf den Titel stehen sehr gut.“ Prima, der Countdown läuft!
Michael Rupp/ G. S.
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