ASB-Landesgeschäftsführer klagt gegen Entlassung
Erlangen (dpa/lby) - Der ehemalige Landesgeschäftsführer des bayerischen Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) klagt gegen seine Kündigung. Er war in der Affäre um einen mutmaßlichen millionenschweren Abrechnungsbetrug entlassen worden. In dem Verfahren sei ein Termin zur Güteverhandlung am 25. September bestimmt worden, sagte ein Sprecher des Arbeitsgerichts Nürnberg am Freitag. Der Kläger wehre sich gegen seine außerordentliche fristlose Kündigung.
Vor drei Wochen hatte der Wohlfahrtsverband in seinem Rettungsdienst Manipulationen in Millionenhöhe eingeräumt. Der damalige Geschäftsführer und ein weiterer Mitarbeiter in der ASB-Landesgeschäftsstelle sollen mit Fantasiezahlen bei den Krankenkassen über Jahre überhöhte Kosten geltend gemacht haben.
Dem Zwischenbericht eines vom ASB selbst beauftragten Wirtschaftsprüfungsunternehmes zufolge wurden "ungerechtfertigte Mehrkosten in einem mittleren einstelligen Millionenbereich abgerechnet". Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ermittelt wegen "Betrugs in einem besonders schweren Fall" gegen zwei Personen. Ob die Gelder privat abgezweigt oder anderweitig beim ASB verwendet wurden, ist unklar. Die "Nürnberger Nachrichten" berichteten von einem Schaden in Höhe von rund fünf Millionen Euro über zehn Jahre.
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