Armbrust-Täter: So bizarr war ihr Sex-Leben
Im Prozess gegen Nürnbergs kaputteste Familie kommen immer mehr Details ans Licht
NÜRNBERG Löst ein geheimnisvoller Brief, der am heutigen Donnerstag vom Landgericht genau unter die Lupe genommen werden soll, das Rätsel um das bizarre Sex-Leben von Nürnbergs abgründigster Familie?
Angeklagt wegen Mordversuchs sind Karin R. (38) und ihr Sohn Mark (19). Mit einer Armbrust, so die Staatsanwaltschaft, wollten die beiden den jüngeren Bruder Michael (18) aus Rache töten. Er hatte seine Mutter und den Bruder angezeigt, weil er sie angeblich im Keller beim Sex erwischt hat.
Der Brief, der von Karin R. stammen soll und in dem sie das Inzestverhältnis zugibt, stammt von einem Patienten des Bezirkskrankenhauses. Er will ihn von einem Mann erhalten haben, der mit Mark in U-Haft saß (AZ berichtete).
Die beiden Angeklagten haben sich bisher nicht zum Inzest-Vorwurf geäußert. Sollte er zutreffen, wäre das die Spitze der sexuellen Abgründe in der Familie. Allein das, was in dem Prozess bisher zu Tage gefördert wurde, ist schier unfassbar.
Michael behauptet, dass Mark nicht nur Sex mit seiner Mutter hatte, sondern auch seine kleine Stiefschwester (7) missbraucht haben soll. Das kleine Mädchen musste unter Ausschluss der Öffentlichkeit als Zeugin im Gerichtssaal aussagen. Ob sie den Vorwurf bestätigte, wurde bisher nicht mitgeteilt.
Der leibliche Vater von Michael und Mark beging Selbstmord, als die beiden Buben noch klein war. Im Bekanntenkreis der Familie wird gemunkelt, dass das ausschweifende Sexualleben von Mutter Karin dabei eine Rolle gespielt haben könnte. Auch der Großvater der Frau, der eine Zeit lang fälschlicherweise als Erzeuger der beiden Buben hingestellt wurde, hatte sich umgebracht.
Michael und Mark, das kam im Prozess ebenfalls heraus, wurden von einem Nachbarn sexuell missbraucht. Sie lebten lange Zeit in einer Pflegefamilie und in Heimen, weil ihre Mutter Karin in die Türkei zog und ihre Kinder im Stich ließ. als sie zurückkehrte, bekam sie von einem weiteren Mann ein Mädchen.
Michael wiederum fiel außerdem einem Hausaufgabenbetreuer in die Hände, der vorgab, sich um ihn zu kümmern, in Wirklichkeit aber nur seinen perversen Neigungen nachkam. Der Mann wurde 2004 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Michael war nicht sein einziges Opfer. Auch mehrere Sänger des Windsbacher Knabenchors gehörten dazu. hr
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