Arena ade? Bamberger Basketballern droht das Aus
Gespräche mit Investoren, die 4,5 Millionen Euro bieten, nach Veto des Ältestenrats in der Sackgasse. Basket-Manager Heyder: „Es muss etwas passieren“
BAMBERG Mit einem Sieg über die Düsseldorfer Giants wollen die Baskets Bamberg heute Abend in der JAKO Arena (Beginn 19.30 Uhr) ihren Anspruch auf einen Playoff-Platz untermauern. Es könnte der letzte Kampf um die Meisterschaft für die erfolgsverwöhnten Korbjäger werden. Denn die Verhandlungen um eine Übernahme der drittgrößten Multifunktionshalle Bayerns durch die Stadt Bamberg drohen zu scheitern.
Hallen-Eigentümerin schlägt Alarm
Hallen-Eigentümerin Sabine Günther und Manager Wolfgang Heyder schlagen Alarm: „Wenn bis 31. März keine Lösung gefunden ist, wird die Arena von einem feindlichen Investor übernommen, der die Halle möglicherweise zusperrt. Das wäre das Ende des Spitzenbasketballs.“ Beide versichern glaubhaft: „Die Lage war noch nie so ernst. Wenn nicht bald etwas geschieht, gehen bei uns ganz schnell die Lichter aus.“
Basis der fast täglich geführten, fieberhaften Verhandlungen ist, dass zwei Investoren die Halle für 4,5 Millionen Euro kaufen und an die städtische Konzerthallen GmbH vermieten wollen, die diese auch vermarkten soll. Die Gespräche sind in der Sackgasse. Ein Investor, der ungenannt bleiben möchte, gegenüber der AZ: „Es sieht schlecht aus. Ich habe kaum noch Hoffnung auf eine Einigung. Die Gräben sind einfach zu tief.“
"Die Stadt muss sich engagieren"
Knackpunkt ist, dass sich die Stadt Bamberg an einen Beschluss des Ältestenrates gebunden sieht, der ein ausgeglichenes Betriebsergebnis für die Arena fordert. Das dürfte allerdings nur schwer zu erreichen sein. Denn fast alle Multifunktionshallen in Deutschland schreiben rote Zahlen. Schon jetzt wird Oberbürgermeister Andreas Starke die Rolle des Basketball-Totengräbers in die Schuhe geschoben. Der Investor: „Die Stadt muss sich für ihr Aushängeschild engagieren. Das aber kostet Geld. Wenn sie das nicht will, ist das Basketball-Märchen eben zu Ende."
Auch Manager Wolfgang Heyder kann nicht nachvollziehen, weshalb die Stadt die Baskets im Regen stehen lässt: „Das städtische E.T.A. Hoffmann-Theater wird jährlich mit 2,4 Millionen Euro subventioniert. Das heißt, jede Eintrittskarte wird mit über 30 Euro bezuschusst.“ Sollte die Arena geschlossen werden, freuen sich bereits andere oberfränkische Mitbewerber.
Die Stadt Hof investiert 25,9 Millionen Euro in den Umbau der Freiheitshalle für künftig 6500 Besucher. Die dortige CSU spricht von der „Zukunftsfähigkeit der Stadt. Nur mit einer großen Halle können wir den Anspruch an ein urbanes Oberzentrum gerecht werden." Auch in Coburg wird für knapp zehn Millionen Euro eine neue Sporthalle für 3000 Zuschauer gebaut. Werner Haala
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