Anwältin: "Stoiber-Tochter schrieb von mir ab"
"Ich bin überrascht, wie man so plump und unverfroren vorgehen kann.“ - Schwere Vorwürfe erhebt eine Hamburger Anwältin gegen Stoiber-Tochter Veronica in Bezug auf deren Doktorarbeit.
Hamburg, München - Die Tochter des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, Veronica Saß, wird erneut mit Plagiatsvorwürfen zu ihrer Doktorarbeit konfrontiert. Die Hamburger Rechtsanwältin Tanja Eisenblätter wirft Saß vor, bei ihr abgeschrieben zu haben. „25 Seiten wurden wortwörtlich übernommen, ohne Nennung der Quelle“, sagte Eisenblätter dem „Hamburger Abendblatt“ (Mittwochausgabe).
Sie sei „überrascht, wie man so plump und unverfroren vorgehen kann“, sagte Eisenblätter. Sie hatte vor elf Jahren an der Universität Hamburg über „Regulierung in der Telekommunikation“ promoviert. Eisenblätter hat nach eigenen Angaben die Universität Konstanz, an der Saß 2008 ihre Dissertation eingereicht hatte, auf die „übereinstimmenden Passagen“ hingewiesen. Die Universität hat laut dem Bericht seit dem 14. Februar 2011 Kenntnis vom Vorwurf eines Plagiats. Die betreffende Doktorarbeit werde derzeit „umfassend überprüft“. „Wir sind an einem zügigen Verfahren interessiert“, sagte Universitätssprecherin Julia Wandt dem „Abendblatt“.
Nach möglichen Plagiaten in Saß' Doktorarbeit sucht auch die Internetseite „VroniPlag“. Dort wurden bis Dienstagabend auf 187 Seiten der Doktorarbeit „Regulierung im Mobilfunk“ abgeschriebene Stellen entdeckt. Saß, die in einer Münchner Kanzlei arbeitet, wollte sich dem Blatt zufolge zu den Vorwürfen nicht äußern.