Anti-Touri-Verkehrs-Demo: Veranstalter sagen selbst ab

Es grummelt im Zugspitzdorf Grainau. Die einen (Martin Sielmann und Andreas Neuner) stören sich am vielen Ausflugsverkehr rund um den Eibsee. Die anderen wiederum stören sich an der geplanten Demo des Duos. Zum Beispiel positionierte sich die Bayerische Zugspitzbahn gegen den öffentlichkeitswirksamen Protest.
Dann der erste Rückschlag für Sielmann und Neuner: Das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen erlaubte plötzlich einen neuerlichen Demonstrationszug auf der Eibseestraße in Grainau – wie zuvor mit 150 Menschen am 12. Oktober – nicht mehr. Wegen Sicherheitsbedenken. Rettungswege könnten nicht freigehalten werden.
Begründung "an den Haaren herbeigezogen"
Sielmann: "Wir empfinden diese Begründung als an den Haaren herbeigezogen, denn die Rettungswege zum Eibsee sind durch den überbordenden Individualverkehr regelmäßig verstopft."

Kurzfristig wollte er stattdessen in der Garmischer Zugspitzstraße demonstrieren. Doch auch daraus wird jetzt nichts. Zwar hätte das Landratsamt zugestimmt, teilt er mit. Auch die Behörde bestätigt das der AZ am Donnerstag. Doch die Organisatoren sagen ab.
"Dorthin gehen, wo die Probleme sind"
Aus diesen Gründen: "Wenn gerade bei Winterwetter sich viele Menschen aufmachen, um ihr Recht auf Meinungsäußerung in einer Demonstration wahrzunehmen und auf massive Probleme aufmerksam zu machen, dann müssen sie gehört werden können." Jedoch: "Sie werden aber nur gehört, wenn sie dorthin gehen, wo die Probleme sind." Sprich in Grainau am Eibsee und nicht in Garmisch.
Der zweite Grund: "Wir wollen keine Staus auslösen, sondern auf unser Verkehrskonzept aufmerksam machen, das den ÖPNV stärkt, damit Staus verhindert werden. Deswegen ist die Zugspitzstraße nicht der geeignete Ort, denn am Samstag wollen die Anwohner ihre Adventseinkäufe machen. Wir wollen die Anwohner nicht behindern." Das Fazit: "Mithin sagen wir die Demonstration ab."