Anklage wegen versuchten Mordes: 16-Jähriger muss vor Gericht

Er wollte seinen Kumpel "abstechen", weil der ihn bei der Polizei verraten hatte. Kurz bevor er mit einem Fleischermesser zustach, geriet er wegen einer Polizeistreife in Panik - und gestand alles ...
von  Abendzeitung
Illustration
Illustration © vario-images

KITZINGEN/WÜRZBURG - Er wollte seinen Kumpel "abstechen", weil der ihn bei der Polizei verraten hatte. Kurz bevor er mit einem Fleischermesser zustach, geriet er wegen einer Polizeistreife in Panik - und gestand alles ...

Mit einem freimütigen Geständnis hat sich ein Jugendlicher aus Kitzingen selbst eine Anklage wegen versuchten Mordes eingehandelt. „Ohne die Aussage des Beschuldigten wäre die Tat gar nicht bekanntgeworden“, sagte Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager am Mittwoch in Würzburg.

Der 16-Jährige wollte sich an einem anderen Jugendlichen rächen, der ihn nach mehreren Einbrüchen bei der Polizei verraten hatte. Am Abend des 3. Februar zogen die beiden jungen Männer gemeinsam durch den Kitzinger Stadtteil Etwashausen, als der Angeklagte im Rücken seines Kumpels ein Fleischermesser mit einer 20 Zentimeter langen Klinge aus der Jacke zog und nach eigener Aussage zum Stich ausholte. Zuvor hatte er gegenüber anderen Jugendlichen geäußert, seinen Kumpel wegen der Aussage bei der Polizei abstechen zu wollen.

Als er mit erhobenem Messer hinter seinem Opfer stand, fuhr zufällig eine Polizeistreife vorbei. Der 16-Jährige geriet in Panik und wurde nach kurzer Flucht von der Polizei gestellt, die eigentlich auf der Suche nach den Tätern einer Sachbeschädigung war. Als die Beamten ihn nach dem Messer fragten, gestand der 16-Jährige den Mordversuch in allen Einzelheiten. Er sitzt seit dem 4. Februar in Untersuchungshaft und hat laut Ohlenschlager sein Geständnis auch bei der Vernehmung durch den Ermittlungsrichter wiederholt. Wann sich der Jugendliche vor Gericht verantworten muss, ist noch nicht bekannt.

ddp

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.