Anklage im Doppelmord im September

 Im Garten eines Häuschens in Notzing gruben Polizisten die Leichen eines Ehepaares aus. Jetzt steht die Anklage gegen die Tochter der Opfer und deren Ex-Freund kurz bevor.
von  dpa
Brutaler Doppelmord in Notzing bei Erding: Ein Ehepaar wurde tot im Garten verscharrt. Der 21-jährige Täter hat sich gestellt - er ist der Ex-Freund der Tochter.
Brutaler Doppelmord in Notzing bei Erding: Ein Ehepaar wurde tot im Garten verscharrt. Der 21-jährige Täter hat sich gestellt - er ist der Ex-Freund der Tochter. © Tobias Hase, dpa

Ein Doppelmord hatte die Dorfidylle im oberbayerischen Notzing zerstört. Im Garten eines Häuschens gruben Polizisten die Leichen eines Ehepaares aus. Jetzt steht die Anklage gegen die Tochter der Opfer und deren Ex-Freund kurz bevor.

Notzing/Landshut – Gut vier Monate nach dem Doppelmord an einem Ehepaar im oberbayerischen Notzing sind die Ermittlungen weitgehend abgeschlossen. „Wir gehen davon aus, dass im September Anklage gegen beide Tatverdächtige erhoben wird“, sagte der Landshuter Oberstaatsanwalt, Ralph Reiter. Nach Überzeugung der Ermittler gilt der 21 Jahre alte Ex-Freund der Tochter der Opfer als Haupttäter.

Er hatte nach Polizeiangaben zugegeben, das Ehepaar im Alter von 60 und 54 Jahren Anfang April erstochen zu haben. Er soll sich nach Überzeugung der Anklagebehörde wegen zweifachen Mordes verantworten müssen. Gemeinsam mit der 17-Jährigen Tochter des Paares soll er anschließend die Leichen im Garten des Hauses der Opfer verscharrt haben. Laut Reiter hatte der 21-Jährige das Mädchen nach der Tat gefesselt und bedroht.

Anschließend habe ihr Ex-Freund sie dazu gebracht, ihm beim Abtransport der Leichen zu helfen. „Die Rolle der 17-Jährigen ist noch etwas rätselhaft. Sie hat über viele Stunden relativ abgebrüht dem Ex-Freund bei der Beseitigung der Leichen geholfen“, erläuterte Reiter. Nach der Tat war die junge Frau psychiatrisch behandelt worden. Sie soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor einem Jugendrichter wegen Strafvereitelung angeklagt werden.

Es zeichne sich „eine geringe Schuld“ ab. Die Hintergründe der Tat liegen laut Ermittlungen im Hass des jungen Mannes auf die Mutter seiner früheren Freundin. Diese soll gegen eine Beziehung der beiden gewesen sein. An Tattag soll der 21-Jährige zunächst im Haus dem Vater aufgelauert und ihn erstochen haben.

Als auch die Mutter nach Hause kam, stach er laut Ermittlungen wie wild auf sie ein und schlug sogar mit einem Beil und einer Stange zu. Laut vorläufigem Gutachten ist der 21-Jährige generell schuldfähig. „Die Frage ist allerdings noch, ob er zum Tatzeitpunkt beeinträchtigt war“, betonte Reiter.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.