AMS rechnet trotz Turbulenzen weiter mit Osram-Übernahme
Premstätten/München - Der österreichische Sensorspezialist AMS hat trotz des Kursverfalls seiner Aktien die Pläne für den Kauf des deutschen Lichtkonzerns Osram bekräftigt.
Seit dem Start der 1,65 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme am 13. März hätten sich viele große Anteilseigner positiv zu Wort gemeldet und angekündigt, die neuen Aktien zeichnen zu wollen, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Premstätten in der Steiermark mit. AMS geht weiter davon aus, die Osram-Übernahme im zweiten Quartal abschließen zu können, sofern alle Genehmigungen seitens der Behörden vorliegen.
Wegen des Kursverfalls der AMS-Aktie waren zuletzt starke Zweifel am Erfolg der Kapitalerhöhung und damit der Übernahme aufgekommen. Im Zuge dessen brach auch der Kurs der Osram-Aktie um mehr als 50 Prozent auf 22,20 Euro ein und damit deutlich stärker als der Gesamtmarkt. Die Kapitalerhöhung ist zwar grundsätzlich durch die Investmentbanken abgesichert, bei extremen Marktverwerfungen haben sie aber unter bestimmten Umständen Rückzugsoptionen.
AMS will Osram für insgesamt 4,6 Milliarden Euro übernehmen. Die Osram-Aktionäre, die ihre Anteile angeboten haben, sollen dabei 41 Euro je Anteil erhalten. Die stark verschuldete AMS ist deutlich kleiner als Osram und will die Übernahme auf Pump finanzieren. Zum Stemmen des Kaufpreises soll auch die kürzlich auf einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossene Kapitalerhöhung beitragen. Angesichts des Kursverfalls der AMS-Papiere im Zuge der Corona-Krise waren am Markt zuletzt erhebliche Zweifel aufgekommen, ob die Anteilseigner die Aktien überhaupt noch zeichnen wollen.
Den Befürchtungen, dass die Osram-Übernahme noch scheitern könnte, trat AMS-Chef Alexander Everke entgegen. Er verwies darauf, dass AMS "überzeugter denn je" von der strategischen Logik und dem wertschöpfenden Potenzial des Zusammenschlusses sei. Diese Logik sei von den momentanen Turbulenzen am Kapitalmarkt infolge der Corona-Krise nicht berührt, hieß es. Zudem werde die Zusammenführung beider Unternehmen bereits vorbereitet.
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