Amokfahrt! Vater (46) verbrennt vor den Augen seiner Kinder

Siegfried R. krachte auf gerader Strecke in den Corsa seiner Frau – darin saßen auch seine Kinder und der Nebenbuhler

PARKSTEIN Siegfried R. war verzweifelt: Seine Ehe lag in Trümmern, seine Frau hatte einen anderen – und er vermisste seine beiden geliebten Söhne Gregor (6) und Robert (9). Das wussten die Menschen in Parkstein, einem 2300-Einwohner-Örtchen im Kreis Neustadt/Waldnaab. Doch keiner ahnte, zu was der als ruhig geltende Maurer fähig war. Er steuerte seinen 3er BMW in den Corsa seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau Ingrid (37). Eine furchtbare Tragödie.

Ingrid R. kam mit ihrem neuen Freund und den Söhnen gerade vom Brunchen, als ihr kurz vor Parkstein der 3er BMW ihres Mannes entgegenkam. Mit fast 100 km/h raste Siegfried R. auf der geraden Strecke auf die Gegenfahrbahn. Die Kripo ermittelt zwar auch wegen eines technischen Defekts, doch das Umfeld des Paares geht von Absicht aus.

Die Corsa-Lenkerin hatte keine Chance, einen Unfall zu verhindern: Es kam zum Zusammenstoß. Der Wagen von Siegfried R. fing sofort an zu brennen. Eine Joggerin und eine Familie, die als erste zur Unfallstelle kamen, versuchten verzweifelt den schwerverletzten Mann aus dem Wrack zu zerren. Vergeblich. Seine Beine waren eingeklemmt. Er verbrannte vor den Augen der Helfer – und seiner Kinder.

Denn Robert und Gregor hatten den Horrorcrash auf der Rückbank wie durch ein Wunder überlebt, ebenso wie Ingrid R. und ihr Freund wurden sie jedoch schwer verletzt. „Den großen Buben hat es am Kopf und am Rücken schlimmer erwischt. Er hat nicht mehr so viel mitbekommen. Aber der Sechsjährige war ansprechbar. Es muss furchtbar sein“, schildert ein Augenzeuge, „der Papa tot und wer weiß, ob seine Mutter überlebt.“ Ingrid R. hatte schwerste Schädelhirn-Verletzungen erlitten und schwebt noch immer in Lebensgefahr.

„Dass es so endet, hätte keiner gedacht“, sagte gestern Parksteins Bürgermeister Hans Schäfer schockiert. „Seine Familie war sein ein und alles.“ Andrea Uhrig