Amok-Alarm an einem Nürnberger Gymnasium!

Kritzeleien auf einer Schulbank im „Willstätter“ sorgten für einen Großeinsatz der Polizei. Schüler sprachen von einer bevorstehenden Gewalttat. Etliche Eltern ließen ihre Kinder daheim
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Reagierte prompt: Willstätter-Direktor Dr. Heinz Steuer.
abendzeitung Reagierte prompt: Willstätter-Direktor Dr. Heinz Steuer.

Kritzeleien auf einer Schulbank im „Willstätter“ sorgten für einen Großeinsatz der Polizei. Schüler sprachen von einer bevorstehenden Gewalttat. Etliche Eltern ließen ihre Kinder daheim

NÜRNBERG Amok-Alarm im Nürnberger Willstätter-Gymnasium! In Schülerkreisen hatte sich das Gerücht von einem bevorstehenden Amoklauf wie ein Lauffeuer verbreitet. Am Donnerstagnachmittag sah sich die Schulleitung schließlich veranlasst, die Polizei einzuschalten.

Wie sich danach herausstellte, war eine Kritzelei, die vor zwei Wochen auf einer Schulbank entdeckt worden war, der Ausgangspunkt der Panik-Meldung. Das gemalte rote Kreuz mit dem Datum 29.10.2010 wurde zunächst jedoch nicht ernst genommen und wieder entfernt. Trotzdem entwickelte die Schmiererei eine ungeheuere Dynamik, die am Donnerstag ihren Höhepunkt erreichte.

Polizeisprecherin Elke Schönwald bestätigte, dass speziell ausgebildete Einsatzkräfte eingesetzt wurden, um der Sache auf den Grund zu gehen. „Das ist in solchen Fällen üblich“, sagte sie. Konkrete Hinweise auf eine Gefährdungssituation fanden sich allerdings nicht. Dennoch beobachteten Polizeibeamte auch am Freitag den Schulbetrieb ganz genau. Vor dem Willstätter-Gymnasium parkten den ganzen Tag Polizeifahrzeuge.

„Wir nehmen solche Hinweise sehr ernst“

Schulleiter Dr. Heinz Steuer erklärte, dass viele Eltern wegen des umlaufenden Gerüchts sehr besorgt gewesen seien. Steuer: „Das Telefon hat regelrecht geglüht.“ Bis in die späten Abendstunden hinein seien Anrufe eingegangen – und am Freitag seien dann auch einige Schüler nicht zum Unterricht erschienen. „Dafür habe ich in so einer Situation durchaus Verständnis“, sagte der Direktor. Seinen Worten zufolge lief der Schulbetrieb am Freitag aber normal weiter, nachdem die Schüler über die aktuelle Situation in Kenntnis gesetzt worden waren.

Aus Behördenkreisen verlautete, dass es immer wieder zu derartigen Einsätzen kommt. „Wir nehmen solche Hinweise in jedem einzelnen Fall sehr ernst“, sagte Polizeisprecherin Elke Schönwald zur AZ. Spielraum bleibt der Polizei nach den Amokläufen der vergangenen Jahre keiner mehr.

Wenig Verständnis zeigen die Behörden für „Spaßvögel“, die mit angekündigten Amok-läufen nur Panik machen wollen. Sie müssen mit einem Ermittlungsverfahren rechnen und die Kosten von mehreren tausend Euro für den Einsatz bezahlen. Helmut Reister

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