Am Hauptmarkt ist immer noch ein bisschen Weihnachten!

Kritik an Abbau-Trödelei: Geschäftsleute sind sauer auf die Stadt. Die verspricht: Die Fläche ist ab Montag wieder frei. Es sei denn, es schneit wieder...
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„Provenza“-Wirt Herrmann Murr ist sauer.
Berny Meyer „Provenza“-Wirt Herrmann Murr ist sauer.

Kritik an Abbau-Trödelei: Geschäftsleute sind sauer auf die Stadt. Die verspricht: Die Fläche ist ab Montag wieder frei. Es sei denn, es schneit wieder...

NÜRNBERG „Das haben wir schon immer so gemacht!“ Gegen dieses Argument städtischer Beamter sind selbst Stadträte machtlos. Diese Erfahrung musste SPD-Fraktions-Vize Christian Vogel machen. Er hatte nachgefragt, warum die Christkindlesmarkt-Buden am Südrand des Hauptmarkts immer am längsten stehen bleiben. Leidtragende sind die Geschäfte in den Arkaden. Zum Beispiel Hermann Murr vom Restaurant und Kaffeehaus Provenza.

„Unsere Gäste sitzen im Dunkeln und schauen in die leeren Buden“, beklagt der Wirt den traurigen Anblick. Drei Wochen nach Ende des Christkindlesmarkts verstellen die dunkelbraunen Holzgestelle noch immer die großen Fenster zum Hauptmarkt. „Das gibt es in keiner anderen Stadt Deutschlands, dass der Abbau von so ein paar Holzbuden so lange dauert“, schimpft Murrs Ehefrau Kristina.

Und wenn es schon nicht schneller geht, dann sieht sie nicht ein, warum die Buden am Rathaus zuerst abgebaut werden. „Da stört es keinen, wenn die länger stehen würden. Aber bei uns geht es an die Existenz“, sagt sie. Und ihr Mann behauptet: „Diese Trödelei kostet mich jeden Tag zwischen 2000 und 3000 Euro Umsatz!“

Stadtrat Vogel war bei seinen Erkundigungen im Rathaus nicht erfolgreich. „Da hieß es dann, dass die Reihenfolge ein Sachzwang ist.“ Das bestätigt Ulrike Goeken-Haidl, Sprecherin der neuen Superbehörde Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR), die für den Auf- und Abbau des Christkindlesmarkts verantwortlich ist. „Die Buden sind in dieser Reihenfolge in der Kongresshalle eingelagert. Weil mit dem Aufbau immer vor dem Provenza begonnen wird, werden diese Buden auch als letztes wieder eingelagert.“

Dass der Abbau insgesamt so lange dauert, liege an der Doppelbelastung der Mitarbeiter. „Die werden auch im Winterdienst eingesetzt.“ Aber Goeken-Haidl versprach, dass der Hauptmarkt ab Montag wieder frei sei. „Es sei denn, es kommt wieder zu einem Wintereinbruch mit Schneefall.“

Und der Sachzwang mit der Reihenfolge? „Die ist ja nicht in Stein gemeißelt“, sagt sie. Die Buden müssten eigentlich nur anders eingelagert werden. „Wir werden uns darum kümmern. Ob das zeitlich allerdings für die nächste Saison noch klappt, weiß ich nicht“, versprach sie. Ob sie sich gegen die Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht-Denke durchsetzen kann? Michael Reiner

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