Am Brenner: Bayer (44) rast in den Tod
Ein Handwerker aus Landsberg dreht an der Hauptmautstelle der A 13 um und rast mit seinem Ford in den Kleinlaster eines 44-Jährigen. Beide Männer sterben
Schönberg/Landsberg am Lech - Sie waren beide 44 Jahre alt. Sie waren beide Deutsche. Sie saßen beide in einem Ford Transit.
Jetzt sind beide tot. Aber nur einer ist Schuld daran.
Donnerstag, 16.45 Uhr: Michael I. aus Landsberg am Lech kommt an der Hauptmautstelle des Brenners an. Der selbstständige Handwerker aus Landsberg am Lech will nach Italien. In der Warteschlange fährt der 44-Jährige zu nah an den vor ihn stehenden BMW eines Italieners auf – und touchiert ihn.
Die Männer steigen aus, Michael I. gibt seine Schuld zu und gibt dem anderen seine Visitenkarte. Als der nach dem Abschleppdienst schaut und sich dann wieder umdreht, ist Michael I. weg.
Als Geisterfahrer.
Der Handwerker hat auf der Brenner-Autobahn einfach umgedreht und ist davongebraust. Da geschieht die Katastrophe: Michael I. ist laut Sprecher der Autobahnpolizei „relativ schnell“ in seinem Kleinlaster unterwegs. „Der ist mit Tempo 80, 90 da runter.“ „Da runter“, das ist die 180-Grad-Schönberg-Kurve. Michael I. rast hier frontal in den Ford Transit von Frank G. Der Vater eines Sohnes (5) stammt eigentlich aus Saarlouis (Saarland), lebte aber seit längerem bei Innsbruck. Dort arbeitete er für den Reinigungsgerätehersteller Kärcher.
Der Aufprall ist hart: „Die Autos sahen verheerend aus“, sagt der Polizeisprecher der AZ. „Es war wirklich ein schwerer Unfall“. Beide Männer werden in ihren Autos eingeklemmt und sterben bei der Bergung.
Warum Michael I. einfach umgedreht ist, wird wohl nie jemand erfahren. Der Polizeisprecher: „Vielleicht wollte er einfach nur weg. Es war wohl eine durchgeknallte Reaktion.“
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