Altenheim-Skandal bei Fürth: Seniorin (70) erstickt!
Der Staatsanwalt ermittelt gegen zwei Mitarbeiter wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung. Die Bewohnerin hätte nur unter Aufsicht essen dürfen
FÜRTH Der Tod einer pflegebedürftigen Frau (70) ist ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Wie die Behörde auf Anfrage bestätigte, wurde gegen zwei Mitarbeiter eines Alten- und Pflegeheims aus dem Landkreis Fürth inzwischen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
„Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Tötung“, sagte Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke. Nach Informationen der Abendzeitung ist die betagte Heimbewohnerin beim Essen qualvoll erstickt. Das war auch das Ergebnis einer Obduktion, die von der Staatsanwaltschaft angeordnet und von der Erlanger Rechtsmedizin durchgeführt wurde.
Die Ermittlungen kamen durch eine Anzeige von Angehörigen der Frau ins Rollen. Sie waren bestürzt darüber, dass die 70-jährige Frau ausgerechnet unter diesen tragischen Umständen zu Tode kam. Bei der Aufnahme der an Altersdemenz leidenden Frau in das Pflegeheim war nämlich deren Essproblematik, vor allem ihre ständige Neigung zum unkontrollierten Hinunterschlingen der Nahrung, ausdrücklich erörtert worden. Deshalb sollte die Heimbewohnerin nur unter ständiger Aufsicht ihre Mahlzeiten einnehmen.
Genau dies ist nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen aber nicht passiert. Zwar hätten Pflegekräfte das von der Frau gewünschte Wurstbrot in einzelne Teile zerschnitten, sie dann aber in ihrem Zimmer allein zurückgelassen. Die Folge: Die Frau stopfte sich die einzelnen Brotstücke auf einmal in den Mund – und erstickte daran.
Als die alte Dame schließlich von anderen Pflegekräften gefunden wurde, lag sie am Boden und war bereits tot. Sofort eingeleitete Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. hr
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