Alles klar – Eistiger Erster! Laporte: »Ich bin stolz«

NÜRNBERG - Vorzeitig den Sack zumachen und so als Vorrunden-Erster am 18. März in die Playoffs gehen – ihr Ziel hatten die Ice Tigers vor der Sonntags-Heimpartie gegen die Hannover Scorpions klar im Visier. Was ihnen dazu noch fehlte war ein mickriges Pünktchen.
Die Ice Tigers verloren 3:4 nach Penaltyschießen gegen Hannover, aber dennoch ist Platz eins sicher: Die Nürnberger Kufen-Cracks haben es geschafft, mühten sich vor 6010 Zuschauern redlich und erkämpften sich nach 60 regulären Zitter-Minuten wenigstens ein 3:3-(0:1, 1:2, 2:0)-Unentschieden, und damit den nötigen Zähler. Allerdings: Nach torloser Verlängerung hatten die Scorpions im Penaltyschießen das bessere Ende für sich und krallten sich dank Stephane Robitaille den Zusatzpunkt.
„Gratulation an Nürnberg, sie sind Erster, und das ist was wert“, zollte Scorpions-Coach Hans Zach hinterher den Eistigern „Respekt und Anerkennung für die tolle Leistung über die gesamte Saison.“ Benoit Laportes Freude über seine Wahl zum „DEL-Trainer des Jahres“ – die überwiegende Mehrheit einer Expertenjury des Fachblattes Eishockey-News hatte für den Tiger-Coach gestimmt – hielt sich trotz des Erfolges in Grenzen. Und das vordergründig nicht wegen der Vorstellung seiner Eismänner, für die er am Ende trotz der Hängepartie vor allem Lob parat hatte: „Es war ein wichtiges Spiel. Nach zwei Drittel lagen wir hinten, aber auf das letzte Drittel und vor allem auf die letzten beiden Minuten bin ich stolz.“
3:3-Ausgleichstreffer
Zurecht. Die Noris-Cracks waren zwar kurz davor, gegen Hannover zu stolpern. Nikolaus Mondt (14.), Eric Schneider (24.) und Adam Mitchell hatten für eine scheinbar sichere 3:1-Führung der Gäste gesorgt (Colin Beardsmore verkürzte in der 31. Minute auf 1:2). Und obendrein schien der Hannoveraner Abwehr-Beton kaum zu knacken (am Ende lag Nürnberg nach Schüssen mit 52 zu 24 vorn). Doch Petr Fical bei Überzahl mit dem 2:3 (57.) und Rich Brennan 43 Sekunden vor Abpfiff beim Sturmlauf mit sechs Mann (Keeper Patrick Ehelechner war zugunsten eines Feldspielers vom Eis) mit dem 3:3-Ausgleichstreffer machten den Punktgewinn perfekt und den Nürnberger Spitzenplatz sicher.
Erstaunt waren Laporte und die Eistiger, als sie noch einmal aus der Kabine kamen, um gemeinsam mit den Anhängern die Vorrunden-„Meisterschaft“ und die Qualifikation zur Europaliga zu feiern – aber nur noch eine leere Arena vorfanden. „Das war eine kalte Dusche für die Mannschaft. Aber vielleicht gab es ja ein Kommunikationsproblem?“, rätselte Laporte. „Aber das ist schade. Wir haben 55 Spiele hart gearbeitet, und wollten die Stimmung mit in die Playoffs nehmen.“
Michael Rupp