Allerheiligen am Samstag: DGB mit Vorschlag zu Feiertagen an Wochenenden

Wer normalerweise nicht am Samstag arbeitet, dem entgeht am 1. November ein Feiertag – der DGB will das ändern. Nächstes Jahr würde das vier Tage betreffen. Die Wirtschaft widerspricht prompt.
AZ/ dpa |
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Der bayerische DGB-Chef Bernhard Stiedl fordert, Feiertage nachzuholen, wenn sie aufs Wochenende fallen. (Archivbild)
Der bayerische DGB-Chef Bernhard Stiedl fordert, Feiertage nachzuholen, wenn sie aufs Wochenende fallen. (Archivbild) © Matthias Balk/dpa

Wenn Feiertage – wie jetzt Allerheiligen – auf ein Wochenende fallen, verlieren Millionen Arbeitnehmer einen freien Tag. Der DGB Bayern macht sich dafür stark, dies zu ändern, und fordert, in solchen Fällen den ausgefallenen freien Tag am nächsten Werktag nachzuholen. Ähnliche Regelungen gebe es unter anderem "in Großbritannien, den USA, Polen und mehr als 85 weiteren Ländern weltweit", heißt es vom Gewerkschaftsbund.

"Was in zahlreichen anderen Ländern selbstverständlich ist, muss endlich auch in Deutschland Standard werden", sagt DGB-Landeschef Bernhard Stiedl. Er kritisiert in diesem Zusammenhang auch Forderungen von Arbeitgeberseite, einen Feiertag zu streichen. "Beschäftigte dürfen nicht um ihre Erholungszeit gebracht werden – weder durch Streichung noch durch ungünstige Kalenderzufälle", betont er. "Gut erholte Beschäftigte sind motivierter, gesünder und leistungsfähiger – und davon profitieren am Ende des Tages auch die Arbeitgeber." 

Wirtschaft widersprich

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) hält allerdings wenig von dem Vorschlag und wirft dem DGB "Realitätsverlust" vor. "Wer mitten in der längsten Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik, angesichts der immer mehr Fahrt aufnehmenden Deindustrialisierung und des dramatischen Arbeitsplatzabbaus in der Industrie die Forderung nach weniger Arbeit erhebt, der verkennt den Ernst der Lage", sagt Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Die Wahrheit ist, dass wir zu wenig arbeiten und auch deshalb weltweit nicht mehr wettbewerbsfähig sind." 

Schon heute gebe es in Deutschland mehr freie Tage als im Durchschnitt der Industrieländer weltweit - und Bayern habe mehr Feiertage als jedes andere Bundesland, heißt es vom vbw. Vor diesem Hintergrund wiederholte Brossardt auch den Vorschlag des Verbands, lieber einen Tag mehr zu arbeiten. "Das wäre ein aktiver Schritt zu mehr Wettbewerbsfähigkeit." Zudem betont er: "Wenn wir Feiertage beliebig nachholen, entwerten wir ihren ursprünglichen Sinn. Denn dann steht nicht mehr der religiöse, historische oder gesellschaftspolitische Anlass im Vordergrund, sondern die Freizeit." 

Die meisten Feiertage liegen dieses Jahr arbeitnehmerfreundlich

Im laufenden Jahr fällt der 1. November auf einen Samstag, andere Feiertage liegen dagegen arbeitnehmerfreundlich: Weder die Weihnachtsfeiertage noch Neujahr, Heilige Drei Könige, der Tag der Deutschen Einheit, der 1. Mai oder Mariä Himmelfahrt überlappen sich 2025 mit Wochenenden. Kommendes Jahr wird dies allerdings für deutlich mehr Tage zutreffen: konkret Mariä Himmelfahrt, den 3. Oktober, Allerheiligen und den zweiten Weihnachtsfeiertag.

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  • Bongo vor 15 Minuten / Bewertung:

    Echt lustig, wenn der DGB-Vertreter die USA als Beispiel anführt. Offensichtlich weiß er nicht, dass die Arbeitnehmer dort lediglich 10-14 Tage bezahlen Urlaub im Jahr bekommen. Da kann man dann natürlich schon großzügig einen Feiertag nachholen!

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  • AufmerksamerBürger vor 5 Stunden / Bewertung:

    Der Gewerkschaftsfuzzi hat nicht ganz erkannt, warum es Feiertage gibt, es sind keine Urlaubstage, sondern um Feierlichkeiten begehen zu können, meistens religiöser Art.
    Das geht auch an einem Wochenende.

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  • Dicker Hals vor 3 Stunden / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von AufmerksamerBürger

    ........sehe ich genau so. Wenn ein Feiertag, in welcher Färbung auch immer, auf's WoE fällt is halt mal Pech. Da hab ich mich noch nie drüber aufgeregt.

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