Allergie schlimm wie nie: Die sieben besten Tipps

Eine Pollenexplosion trübt die Frühlings-Laune: Der Nürnberger Professor Joachim Ficker weiß, was Linderung bringt.
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Eine Pollenexplosion trübt die Frühlings-Laune: Der Nürnberger Professor Joachim Ficker weiß, was Linderung bringt.

NÜRNBERG Die Wartezimmer sind voll wie nie: Immer mehr Allergiker haben schlimme Beschwerden. Sie klagen über rote Augen, Juckreiz oder Kopfweh. „Vor allem die Asthmatiker leiden zur Zeit besonders“, erklärt Professor Joachim Ficker, Chefarzt für Pneumologie und Allergologie am Klinikum Nürnberg. Asthmatiker müssten teilweise sogar stationär behandelt werden.

Aus Heuschnupfen kann im schlimmsten Fall Asthma werden

Auch besorgniserregend: Die Zahl der „Etagenwechsel“ nimmt seit Frühlingsbeginn stark zu. „Das bedeutet“, sagt der Allergologe, „dass die Beschwerden viele Jahre nur Nase und Augen betrafen. Dann aber ,sinkt’ das runter in die Bronchien. Und dann kommen Asthmabeschwerden dazu. Das kann etwa ein Engegefühl in der Brust sein, Hustenreiz oder Luftnot bis hin zu richtig schwerem Asthma.“ Das wird schnell lebensbedrohlich: „Denn Heuschnupfen ist lästig, aber Asthma gefährlich! Das geht hin bis zum Erstickungsanfall“, erklärt der Experte. Beratung beim Facharzt ist hier dringend geraten.

Der Grund für den extremen Pollenflug gerade in Franken in diesem Frühjahr: „Durch das lange und nasse Winterwetter befand sich die Vegetation in einem Tiefschlaf“, erklärt Pollenmeteorologe Andreas Neuen vom Wetterdienst Meteomedia. „Dann kam das warme und trockene Frühlingswetter der letzten zehn Tage und hat fast alles gleichzeitig zum Blühen gebracht.“ Die explosionsartig ausgelöste Pollenkonzentration macht den Allergikern jetzt weitaus mehr als sonst zu schaffen.

Die Zahl der Allergiker hat in den letzten 20 Jahren stark zugenommen. Und: Viele wissen gar nicht, dass sie betroffen sind. Dabei kann sich eine Allergie auch im Alter entwickeln! Kommt es erst einmal dazu, lassen sich die Ursachen nicht so schnell beseitigen. Helfen können Nasentropfen, Sprays und Antiallergika. „Ein Arzt muss die Behandlung aber individuell auf den Patienten abstimmen“, sagt Ficker. Ist der Sommer vorbei und mit ihm der Pollenflug, können Betroffene mit einer Immuntherapie beginnen. Die kann die Allergie eindämmen, sie wirkt bei etwa 80 Prozent.

Die AZ gibt zusammen mit Professor Joachim Ficker die sieben besten Tipps gegen Heuschnupfen:

1. Es ist sehr wichtig, nachts pollenfrei zu schlafen. Das kann die Symptome stark lindern. Deshalb während des gesamten Pollenflugs das Schlafzimmerfenster geschlossen halten. Lüften nur über die anderen Zimmer und die Schlafzimmertür. So kommt frische Luft in den Raum, und die Pollen setzen sich vorher ab.

2.Straßenkleidung nicht mit ins Schlafzimmer nehmen! Im Badezimmer umziehen. In der Alltags-Kleidung sammeln sich immer Pollen!

3. Gerade für Frauen mit längeren Haaren gilt: In der Frisur sammeln sich Pollen, die dann ins Kopfkissen gerieben werden. Deshalb vor dem schlafen gehen immer Haare waschen oder spülen.

4.Bei milden Beschwerden in der Apotheke Nasensprays oder Augentropfen holen – bei stärkeren Beschwerden gleich zum Arzt gehen.

5.Frisch gewaschene Wäsche nicht im Freien trocknen! Sonst sammeln sich Pollen.

6.Filter benutzen: In das Auto kann man sich einen Pollenfilter einbauen lassen – und auch den Staubsauger sollte man mit speziellen Filtern ausstatten.

7.In schlimmen Fällen kann der Einbau von Anti-Pollen Fenstergittern helfen. Diese können – je nach Bauart – bis zu 80 Prozent der Pollen abfangen. mm

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