Alle Jahre wieder: So feiert der Papst Weihnachten

Gut, die Messe dürfte sowohl bei Papst Franziskus als auch bei Benedikt XVI. an Weihnachten kaum fehlen. Doch ansonsten unterscheiden sich die beiden durchaus, was ihre Feiertagsplanung angeht, meldet die Katholische Presseagentur Österreich (KAP). Und manches ist auch gar nicht bekannt: Wie der Papst aus Argentinien privat das Weihnachtsfest im Vatikan feiert, bleibt weiterhin eines der bestgehüteten Geheimnisse.
Er begehe es vergleichsweise nüchtern, heißt es nur. Jorge Mario Bergoglio wuchs in Argentinien auf. Klar, dort wo Weihnachten im Sommer gefeiert wird, haben sich andere Bräuche entwickelt, würde heimeliger Kerzenglanz von der hochstehenden Sonne überstrahlt – das dürfte in den Kindheitserinnerungen des gebürtigen Bayern Joseph Ratzinger schon anders sein.
Bruder Georg reist seit 2005 jedes Jahr zum Fest nach Rom
Für den emeritierten Papst, so heißt es, sei Weihnachten das wichtigste Fest, wenn auch nicht im theologischen Sinne. Schließlich hängt der christliche Glaube eher an Ostern und der Auferstehung Christi. Emotional aber, so berichtet es die KAP, spiele Weihnachten in der Familie Ratzinger stets eine große Rolle.
Meist haben die Ratzinger-Brüder Joseph und Georg in früheren Jahren am 28. Dezember gefeiert, wenn der Domkapellmeister sein Programm mit den Regensburger Domspatzen und der Präfekt der Glaubenskongregation die liturgischen Verpflichtungen in Rom hinter sich gebracht hatten. Bis 2004 fuhr Joseph meist nach Deutschland. Seit seiner Wahl zum Papst im April 2005 geht das nicht mehr, also kommt Georg nach Rom, um dort mit seinem Bruder im Kloster "Mater Ecclesiae" zu feiern. Auch in diesem Jahr.
Dort ist bis dahin vieles weihnachtlich vorbereitet: Zwei Weihnachtsbäume, früher aus Bayern und heute vom vatikanischen Gartenamt geliefert, werden vom Hauspersonal geschmückt – unter anderem mit Wachskerzen.
Sogar ein Kripperl aus der Kindheit ist noch erhalten
Außerdem gibt es zwei Krippen. Eine sei ein Geschenk, heißt es. Die andere – mit Gipsfiguren, deren Schafe mit echtem Fell ausgestattet seien – ein Erbstück aus der Kindheit der Ratzinger-Geschwister. Der Heilige Abend mit Christmette fällt etwas kürzer aus. Geschenke gibt es oft erst am Weihnachtsfeiertag selbst. Tags darauf gibt es bald nach der Messe ein bayerisch inspiriertes Mittagessen, berichtet die KAP. Nach wie vor treffen viele Briefe und Geschenke ein. Besonders kulinarische Spezialitäten müssten meist weitergeschenkt werden, sonst "wäre man im Sommer noch nicht fertig", heißt es.
Franziskus besucht seinen Vorgänger
Irgendwann in den Tagen um Weihnachten kommt auch Franziskus vorbei, um seinem Vorgänger einen Besuch abzustatten. Nach einer guten halben Stunde begibt sich der Nachfolger wieder in sein Domizil. Dort erwartet ihn am 24. Dezember um 21.30 Uhr die feierliche Christmette im Petersdom. Für eine ausgiebige Feier bleibt wenig Zeit, steht Franziskus am ersten Weihnachtstag doch wieder im Blick weltweiter Fernsehkameras, wenn er den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis) spendet.
Dafür konnte er am Montag seinen 82. Geburtstag feiern – dabei scherzte er über die riesige Geburtstagstorte. Laut "Vaticannews" sagte er: "Ich hoffe auch, dass es keine Verdauungsstörungen bei diesem großen Kuchen gibt".
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