Allagui: "Vom DFB kommt ja nichts"
FÜRTH - Warum sich Fürths Torjäger wohl für das tunesische Nationalteam entscheiden wird
Dumm gelaufen: 1:1 gegen Wehen, den direkten Kontakt zur Spitzengruppe hat das Kleeblatt jetzt erst mal verloren. Aber trotz der gefühlten Pleite gegen die hessischen Kellerkinder: Derzeit beherrscht eigentlich nur ein Thema den Ronhof: Deutschland oder Tunesien? Für welches Land wird sich Sami Allagui entscheiden? Selbst familienintern ist man sich nicht einig: Papa Lassad plädiert für Deutschland, Mama Moumeria würde ihren Filius lieber im tunesischen Trikot sehen.
DFB lässt Allagui links liegen
Fürths neuen Super-Bomber lässt der ganze Trubel um seine Person relativ kalt. Für ihn stellt sich die Frage gar nicht. „Warum entscheiden? Da gibt’s nichts zu entscheiden“, betont der Deutsch-Tunesier trotzig, „vom DFB kommt ja nichts.“ Weder U21-Coach Dieter Eilts noch ein anderer aus der DFB-Zentrale habe sich bei ihm gemeldet. Dort lässt man den aktuellen Toptorjäger der Zweiten Liga (zehn Tore in elf Spielen) links liegen, setzt lieber auf St. Paulis „Ein-Tor-Talent“ Rouwen Hennings.
Aber selbst wenn sich die DFB-Granden doch noch durchringen sollten, Sami einzuladen, könnte es vielleicht schon zu spät sein. Denn der tunesische Verband (AZ berichtete) bemüht sich dafür umso mehr um seinen verlorenen Sohn. Besonders in Person von Nationaltrainer Humberto Coelho. Allagui: „Ja, das Interesse an mir ist bei ihm viel größer.“ Bei der Heimpartie gegen Aachen, bei der Sami das einzige Tor für die Fürther erzielte, war der Portugiese sogar im Stadion. „Ich habe mit ihm gesprochen. Der Trainer ist da super rübergekommen“, schwärmt Sami.
Joe Mnari soll Sami überzeugen
Um ihn zu überzeugen, hat man jetzt sogar einen Spezialisten auf den 22-Jährigen angesetzt. Ausgerechnet Joe Mnari vom Erzrivalen 1. FC Nürnberg soll Sami in die richtige bzw. die tunesische Richtung führen. „Er hat mir schon gesagt, dass es eine gute Sache ist für Tunesien zu spielen“, erzählt Sami.
Also: DFB, bitte melden. Denn sicher ist, dass Coelho den Knipser bereits für das Spiel gegen Benin am 19. November einladen wird. Und wenn der Brief kommt, „werde ich schnell antworten“, sagt Sami. „Einen Nationalcoach lässt man besser nicht warten.“ K. Kaufmann
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