Alkohol-Raser tötet Sercan (16)

Horror-Unfall nach der Kirchweih – ein 33-Jähriger rast betrunken in eine Polizeikontrolle. Ein Berufsschüler aus Fürth stirbt, zwei Jugendliche (13 und 16) sind schwer verletzt.

NÜRNBERG Ein Horror-Unfall schockt Nürnberg: Ein betrunkener 33-Jähriger raste nach einem Kirchweih-Besuch frontal in eine Polizeikontrolle, tötet dabei den 16-jährigen Sercan und verletzte dessen Kumpel Bobby (16) sowie die 13-jährige Mara schwer. Das Leid von Sercans Familie, die Trauer und Wut seiner Freunde über den Alkohol-Raser sind unermesslich.

„Wir haben noch mit ihm geredet, damit er wach bleibt“

Es geschah Samstagnacht: Sercan, Mara und Bobby albern auf dem Heimweg von der Boxdorfer Kirchweih auf der Sacker Straße herum, haben einen Begrenzungspfosten dabei. Eine entgegenkommende Polizeistreife hält gegen 0.30 Uhr an, will die Jugendlichen kontrollieren. Das Fahrzeug parken sie entgegen der Fahrtrichtung, mit eingeschalteter Warnblinkanlage, Fahrlicht und Suchscheinwerfern. Die Polizisten (beide 24) stellen sich vor das Auto, um mit den drei Kids zu reden.

Dann geschieht das Unfassbare: Der Ford-Fahrer rast in die Gruppe, prallt frontal auf das Polizeifahrzeug. Er erfasst Sercan, Mara und Bobby. Die beiden Polizisten können gerade noch zur Seite springen. Sercan stirbt noch an der Unfallstelle. Bobby wird schwer verletzt, Mara schwebt in Lebensgefahr. Beide werden in die Klinik gebracht. Auch der Ford-Fahrer wird verletzt.

Sercan und Mara waren frisch verliebt

Alex (16), ein Freund von Sercan, läuft hinter der Gruppe. Er hört nur den Knall, rennt mit Freunden zur Unfallstelle – wo er erst den schwer verletzten Bobby und dann seinen blutüberströmten Freund sieht. „Wir haben noch mit ihm geredet, damit er wach bleibt“. Vergebens: Auch die Wiederbelebungsversuche der Polizisten und der Sanitäter können ihn nicht retten.

Dabei sollte es ein schöner Abend auf der Kärwa werden. Berufsschüler Sercan und seine italienische Freundin Mara waren seit zwei Wochen verliebt. Der Türke wollte seine neue Liebe sogar heiraten, erzählen seine Freunde. Sie kennen sich schon lange, wohnten im selben Viertel in Fürth und trafen sich immer am „Löwenplatz“. Vorbei. Fassungslos legen Sercans Freunde Blumen neben den Begrenzungspfosten, der jetzt blutverschmiert ist. Sie haben eine letzte Botschaft an ihren Freund: „Sercan, Bruder, nur Du hast uns allen gezeigt, wie kurz das Leben sein kann. Ruhe in Frieden." M.Mai /K.S.