Alarmierend: So viele Wohnungen werden in Bayern gebraucht

Gerade in Großstädten spitzt sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt dramatisch zu. Eine Studie des Pestel-Instituts hat alarmierende Zahlen - auch für München.
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Blick auf eine Großbaustelle im Münchner Stadtteil Freiham.
Katharina Redanz/dpa Blick auf eine Großbaustelle im Münchner Stadtteil Freiham.

Gerade in Großstädten spitzt sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt dramatisch zu. Eine Studie des Pestel-Instituts hat alarmierende Zahlen – auch für München.

München - Mangel an bezahlbarem Wohnraum: Aktuell fehlen in den zehn deutschen Großstädten mit dem stärksten Wohnungsmangel mehr als 100.000 Mietwohnungen  – rund 17.500 davon allein in Frankfurt am Main und 8.000 in Stuttgart.

"Wenn der Mietwohnungsbau nicht verdoppelt wird und auf mindestens 130.000 neue Wohnungen pro Jahr ansteigt, dann wird sich die Mietwohnungslücke drastisch vergrößern", sagen die Wissenschaftler des Pestel-Institus in Hannover. Die Folge: In fünf Jahren fehlen dann 400.000 Mietwohnungen bundesweit. (Lesen Sie hier: Mieten in München - Kommt 2019 ein Bürgerentscheid?)

Wohnungen in Bayern: Das Defizit bis 2025

Im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) hat das Pestel-Institut nun geprüft, wie sich die Neubau-Preise in München, Bayern und Deutschland entwickeln und wie viele Wohnungen 2025 gebraucht werden.

Das Institut hat dafür das Wohnungsdefizit sowie den aktuellen und künftigen Wohnungsbedarf in Verbindung mit der demografischen Entwicklung und der Zuwanderung berechnet. (Lesen Sie hier: Zehn Jahre Boom - Ist der Immobilienmarkt reif für die Wende?)

Das erschreckende Resultat: Allein in diesem Jahr hätten in Bayern demnach knapp 75.800 Wohnungen neu gebaut werden müssen.

Die Studie "Wohn-Prognose 2025 – Wirtschaftsfaktor Wohnungsbau" mit Fakten für München und Bayern wird Mitte Januar auf der Messe BAU in München detailliert vorgestellt. 

Ab 2035 droht "graue Wohnungsnot"

In den kommenden 20 Jahren wird sich der Anteil an Senioren, die für ihren Lebensunterhalt auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, gegenüber heute verzehnfachen. 2035 soll es nach Berechnungen des Pestels-Instituts rund 24 Millionen Über-65-Jährige in Deutschland geben - bayernweit sind es 3,7 Millionen, in München knapp 330.000 -, die mit einer deutlich geringeren Rente als heute zurechtkommen müssen.

"Deutschland steht ein massives Alters-Wohnproblem bevor. Es wird einen enormen Mangel an altersgerechten Wohnungen geben", sagt Matthias Günther, der Leiter des Pestel-Instituts. Er sieht vor allem ein Defizit bei bezahlbaren Wohnungen, die sich die Senioren von morgen überhaupt noch leisten könnten.

Günther warnt: "Wir steuern auf eine 'graue Wohnungsnot' zu. Das betrifft Bayern – und vor allem ganz massiv auch München." Er fordert deshalb die Schaffung von bundesweit knapp drei Millionen altersgerechten Wohnungen bis 2030 – allein 470.000 in Bayern und 40.000 in München.

Konkrete Zahlen, Fakten und Daten dazu präsentiert das Pestel-Institut bei der Vorstellung der neuen Studie "Wohnen der Altersgruppe 65plus" ebenfalls auf der BAU.

Lesen Sie hier den AZ-Kommentar: Miet-Bürgerentscheid - Idee mit Charme

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