Airport: 12.000 Urlauber sind schon weg

Heißer Ferien-Start am Nürnberger Flughafen: Bis Mitte September heben hier gut 560.000 Passagiere ab. Dem Airport-Personal wird’s dabei garantiert nie langweilig...
von  Abendzeitung
Die „Groß-Familie“ Bujok aus Herdthausen startet ab Nürnberg nach Palma de Mallorca.
Die „Groß-Familie“ Bujok aus Herdthausen startet ab Nürnberg nach Palma de Mallorca. © bayernpress.com

Heißer Ferien-Start am Nürnberger Flughafen: Bis Mitte September heben hier gut 560.000 Passagiere ab. Dem Airport-Personal wird’s dabei garantiert nie langweilig...

NÜRNBERG Freitagfrüh, 9 Uhr. Während einige Pennäler noch im Klassenzimmer oder beim Jahresabschluss-Gottesdienst sitzen, starten die ersten Familien schon in die Sommerferien. Am Nürnberger Flughafen herrscht Hochbetrieb. Etwa 12.000 Passagiere werden an diesem Tag hier abgefertigt. Übers gesamte Wochenende gerechnet werden es rund 15.000 sein – und am Ende der Ferien gut 560.000.

Während andere sich also aufs Faulenzen vorbereiten, hat die Flughafen-Crew alle Hände voll zu tun – etwa am Check-In.

Susanne Lang leitet den Passenger Service bei AirPart, einer Flughafen-Tochter. „Mit 220 Mitarbeitern wickeln wir unter anderem den Check-In für etwa 80 Prozent der Passagiere ab“, erklärt sie. Eine ihrer Mitarbeiterinnen ist es auch, die Familie Bujok aus Herdthausen soeben abfertigt. Sabine (39) und Martin (40) fliegen mit Livia (3) und Yannis (6) sowie Opa Edwin (65) und Oma Irmgard (63) nach Mallorca. „Gott sei Dank hat Yannis schon gestern sein Zeugnis bekommen.“

Die Koffer der Familie Bujok laufen nach dem Check-In über ein ausgeklügeltes Fördersystem nach hinten – quasi in den Bauch des Flughafens. Dort wartet schon Willy Schmidt (48), seit zehn Jahren in der Gepäckabfertigung beschäftigt. An einem typischen Sommerferientag verlädt er im Durchschnitt rund sieben Tonnen Gepäck. „Aber meinem Rücken geht’s gut“, lacht er. „Ich kann nicht klagen“. Auch wenn er „scho gern mitfliegen tät“ – während der Ferien hat er keinen Urlaub: „Da sind die Kollegen mit schulpflichtigen Kindern dran.“

Die Koffer von Schwester Vinzentina (72) und Schwester Beate (63) vom Orden der schmerzhaften Mutter aus Abenberg sind wohl schon längst im Bauch ihres Fliegers. Die Franziskanerinnen fliegen nach Rom „in unser Mutterhaus. Dort werden wir Mitschwestern treffen und Jugendarbeit betreiben“, freuen sich die beiden, die noch eine dreiviertel Stunde Zeit haben, bis der Flieger abhebt.

Die Zeit in der Wartezone müssen auch Chrisostanos Panoria (33), Tochter Melina (1) und Mini-Chihuahua Zeus (4) aus Künzelsau irgendwie überbrücken. Das vergnügte Quietschen Melinas zeigt – am besten geht das mit Ballspielen. „Wir fliegen für drei Wochen nach Griechenland“, freut sich auch der Familienvater: „Meine Eltern haben dort ein Haus.“

Bleibt nur noch eine Sorge: die, ob das Gepäck am Ferienort auch wirklich ankommt. Wenn nicht, landet es im Fundbüro. Hier, im Lost & Found, laufen „täglich zwischen ein und 100 verlorene Gepäckstücke auf“, erklärt Julia Eberlein (22). Die meisten Koffer gehen übrigens beim Umsteigen verloren. „Der Passagier muss dann eine Verlustmeldung aufgeben, die in ein weltweites System eingetragen wird.“ Neben der Gepäckabschnittsnummer wird dort auch Farbe und Muster des Koffers eingetragen. Deshalb rät Eberlein zu „auffälligen Mustern oder Farben. Schwarze oder dunkelblaue Trolleys gibt’s wie Sand am Meer.“ Beruhigend: Meist finden die Koffer innerhalb eines Tages wieder zurück zum Besitzer. Damit ungetrübtem Ferienspaß nichts im Wege steht...Kathrin Esberger

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