AHA: Sammelt Hilfsorganisation Geld für Rechtsextreme?

Die "Alternative Help Association" wirkt auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche NGO. Doch hinter dem Projekt steckt die Identitäre Bewegung.
von  AZ
Demonstranten halten am Rande einer Pegida-Kundgebung Fahnen mit dem griechischen Buchstaben "Lambda", dem Symbol der "Identitären Bewegung". (Symbolfoto)
Demonstranten halten am Rande einer Pegida-Kundgebung Fahnen mit dem griechischen Buchstaben "Lambda", dem Symbol der "Identitären Bewegung". (Symbolfoto) © dpa

München - Als Hilfsorganisation sind wir frei von konfessionellen oder parteipolitischen Bestrebungen. Wir konzentrieren uns auf das primäre Ziel, bei Rückkehr und Wiederaufbau zu helfen, um den Menschen in Syrien wieder eine Perspektive zu geben." So formuliert der Verein "Alternative Help Association" (AHA) oder "Alternative Hilfe" sein Selbstverständnis.

AHA steht in Verbindung mit der Identitären Bewegung

Doch so ganz stimmt das nicht, denn die AHA ist eng verwoben mit der Identitären Bewegung (IB), die der Verfassungsschutz erst im Juli als "rechtsextremistisches Beobachtungsobjekt" eingestuft hat. Diese Verknüpfung geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Landtags-Grünen hervor. Demnach seien den Sicherheitsbehörden "Verflechtungen zwischen den beiden Gruppierungen bekannt". Die erste Veröffentlichung über AHA erfolgte demnach auf dem damals noch existierenden Facebook-Profil der IB Schwaben.

Auch die rechtsradikale Burschenschaft Danubia in München organisierte bereits Veranstaltungen mit der AHA.

Das Leitbild der AHA ist eindeutig: Man wolle „die Identität der notleidenden Bevölkerung bewahren" und bei der "Familienzusammenführung in Syrien" helfen. Der "Massenexodus nach Europa" müsse gestoppt werden. Deutlich werden auch auf die Verstrickungen auf personeller Ebene: In Werbevideos der AHA tritt unter anderem einer der Mitbegründer auf, Sebastian Zeilinger. Er lebt in Bayern und ist ehemaliger Vorsitzender der IB Bayern.

Wo landet das gespendete Geld?

Landet das gespendete Geld wirklich ausschließlich bei den Menschen in Syrien und dem Libanon oder "liegen der Staatsregierung Hinweise dafür vor, dass Spendenkampagnen des AHA e.V. auch dazu genutzt werden die politischen Aktivitäten der Identitären Bewegung zu finanzieren?", fragen die Grünen im Landtag. 

Unklar. "Inwieweit Aktivisten der IB in Syrien und im Libanon tatsächliche Hilfe vor Ort leisten, kann die Staatsregierung nicht beurteilen", heißt es dazu in der Antwort auf die Grünen-Anfrage.

Cemal Bozoglu, Grünen-Sprecher für Strategien gegen Rechtsextremismus, fordert nun, dass das Innenministerium tiefergehende Erkenntnisse zur AHA gewinnt und auch dazu, inwieweit der Verein in Verbindung mit der bayerischen AfD steht.

Lesen Sie hier: Identitäre Bewegung in Bayern - Hippe Nazis?

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