Ärztestreik: Eine Woche kostet das Klinikum 3 Millionen

Nach Pfingsten geht der Ausstand weiter - eine Einigung nicht in Sicht
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Nach Pfingsten geht der Ausstand weiter - eine Einigung nicht in Sicht

NÜRNBERG Die Zwischenbilanz von Nürnbergs Klinikum-Chef Alfred Estelmann klang wenig optimistisch: Allein diese Woche kostete der Streik das Krankenhaus aufgrund ausgefallener Operationen drei Millionen Euro – 600 000 pro Tag! „Gerade bei einer Klinik wie unserer“, betonte Estelmann, „in der das Arbeitszeitgesetz hoch gehalten wird, wundert mich solch ein Streik sehr.“ Die daraus resultierenden Probleme sind vielfältig. So werden laut Günter Niklewski, Mitglied der Krankenhausleitung, „die ethischen Konfliktentscheidungen jeden Streiktag schwerer“. Gemeint ist vor allem die Grauzone, die einen Routinefall zum behandlungsbedürftigen Notfall macht. Um einen solchen kümmern sich die streikenden Ärzte wie mit dem Klinikum vereinbart.

Anders jedoch bei Routinefällen: So musste eine Patientin, die eine künstliche Hüfte erhalten sollte und deshalb kein ausgewiesener Notfall war, an eine Klinik außerhalb Nürnbergs verwiesen werden. Kein anderes Krankenhaus in der Stadt war jedoch bereit, sie aufzunehmen. Immerhin, so Estelmann, müsse nach wie vor kein wirklich schwer kranker Patient etwas befürchten.

Doch neben all den Unannehmlichkeiten sollte nicht vergessen werden, dass auch die Ärzte gute Gründe für den Streik haben: „Als Zuschlag für den Nachtdienst gibt es 1,28 Euro pro Stunde – kaum jemand in einer anderen Branche würde dafür arbeiten. Die Fließbandarbeit an Menschen ist so für uns Ärzte nicht mehr hinnehmbar“, sagte Heidemarie Lux, Vorsitzende der Ärztevertretung Marburger Bund in Nürnberg. Sie unterstreicht damit, dass der Weg zur Schlichtung dieser Auseinandersetzung noch weit sein wird. CS

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